Sonnenschutz durch Nahrungsergänzungsmittel

Der immerwährende Sonnenschutz

Um die Haut auf schädliche UV-Strahlung vorzubereiten und die Zellerneuerung zu fördern, können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Wie funktioniert der Sonnenschutz von innen?


Um unsere Haut vor UV-induzierten Schäden wie Sonnenbrand und vorzeitiger Hautalterung bestmöglich zu schützen, ist es wichtig, sie vor dem Aufenthalt in der Sonne optimal vorzubereiten. Sonneneinstrahlung fördert die Bildung freier Radikale, die im Übermass unseren Körper in oxidativen Stress versetzen. Durch die Zufuhr von Vitalstoffen können freie Radikale umgewandelt oder abgebaut werden, so dass sich unsere Hautzellen schneller erneuern, sonnenresistenter werden und Hautschäden vorgebeugt wird.

Wirksame Helfer sind Vitamin C, Vitamin E, die Carotinoide Beta-Carotin, Astaxanthin und Lycopin sowie Spurenelemente Selen, Zink und Kalzium. Antioxidativ wirkende Vitamine schützen die Haut vor oxidativem Stress, der durch Sonneneinstrahlung verursacht wird. Spurenelemente wie Selen und Kalzium dienen als Baustoffe, unterstützen den Stoffwechsel, fördern die Regeneration sonnengeschädigter Haut und spielen eine wichtige Rolle für die Abwehrfunktion der Haut. Zink spielt eine Rolle bei der Zellteilung, der DNA-Synthese, der Immunabwehr und auch beim Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.

Beta-Carotin ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Carotinoide. Diese Stoffe werden von lichtbedürftigen Pflanzen zum Schutz vor Infektionen und den negativen Auswirkungen der UV-Strahlung gebildet. Genauso können Carotinoide unsere Haut von innen schützen: Regelmässig eingenommenes Betacarotin kann auftreffende Sonnenstrahlen in der obersten Hautschicht abfangen, den körpereigenen Lichtschutzfaktor erhöhen und die UV-Empfindlichkeit der Haut verringern.



Astaxanthin ist eines der wirksamsten Sonnenschutz-Carotinoide. Als starkes Antioxidans kann es unsere Haut in hohem Masse vor oxidativem Stress schützen. Astaxanthin ist eine Substanz der grünen Mikroalge Haematococcus pluvialis. Sie bildet diesen roten Naturfarbstoff bei Stress durch Nahrungs- oder Wassermangel, extreme Kälte oder starke Sonneneinstrahlung. Wenn die Algen in der warmen Jahreszeit austrocknen, wird Astaxanthin aktiv und schützt die sonnenexponierten Algen vor UV-Schäden. So wird das Überleben der Algen bis zum nächsten Regen gesichert. Die Studie eines US-Warentestlabors kam zu dem Ergebnis, dass auch wir Menschen länger in der Sonne bleiben können, wenn wir täglich 4 mg Astaxanthin zu uns nehmen.

Lycopin ist ein weiteres Carotinoid zur Vorbeugung von Zellschäden und Sonnenbrand. Es macht nicht nur freie Radikale unschädlich, sondern schützt auch vor Veränderungen der Blutgefässe, vor Herzinfarkt, Rheuma und vor Schäden durch Rauchen. Lycopin ist in Tomaten in hoher Konzentration enthalten, und Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von 55 g Tomatenmark pro Tag den natürlichen Schutz der Haut vor der Sonne um 33% erhöhen kann. Lycopin kommt auch in Melonen, Marillen, Pfirsichen, Mangos, Waldfrüchten, Hagebutten, Grapefruits und Kürbissen vor.

Alle diese Stoffe sind eine Art natürliches UV-Schutzschild von innen. In einer randomisierten klinischen Studie erhielten die Probanden über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich entweder ein Nahrungsergänzungsmittel (Beta-Carotin, Lycopin und Vitamin E) oder ein Scheinpräparat (Placebo). Es zeigte sich, dass die Nahrungsergänzungsmittel die Haut im Vergleich zum Placebo signifikant vor dem Auftreten von UV-B-induzierten Erythemen (Verbrennungen) schützen. Als alleiniger Sonnenschutz reichen Nahrungsergänzungsmittel jedoch nicht aus, sie sind als Ergänzung geeignet und bereiten die Haut auf die Reparatur eventuell auftretender Hautschäden vor.

Was sollte man beachten, um den Sonnenschutz der Haut durch nutritive Massnahmen gut unterstützen zu können? Hier sind die besten Tipps und Tricks.

  • Integrieren Sie Lebensmittel mit einem hohen antioxidativen Potenzial in Ihre tägliche Ernährung. Sie dienen als natürlicher Sonnenschutz.
  • Beta-Carotin findet sich in Möhren, grünem Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat, Endivien oder Grünkohl, Wassermelonen und Aprikosen. In diesen Obst- und Gemüsesorten sind auch wertvolle Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen.
  • Beachten Sie, dass Beta-Carotin aus diesen Produkten noch besser vom Körper aufgenommen werden kann, wenn sie zerkleinert, erhitzt oder mit Fett versetzt werden.
  • Eine Überdosierung von Beta-Carotin wird mit der Entstehung von Lungenkrebs bei Rauchern in Verbindung gebracht. Da viele Lebensmittel wie Frühstücksflocken und Süssigkeiten mit Beta-Carotin angereichert sind, kann eine solche Überdosierung leicht erreicht werden. Für Raucher gilt derzeit eine Gesamtaufnahme von bis zu 15 mg als unbedenklich.
  • Tomatensaft ist hervorragend als Erfrischungsgetränk beim Sonnenbaden geeignet. Etwa ein Glas Tomatensaft mit 15 mg Lycopin pro Tag hilft, das Sonnenbrandrisiko zu senken und die körpereigenen Abwehrkräfte der Haut zu stärken. Dabei baut Lycopin einen natürlichen Lichtschutzfaktor von 3 bis 4 auf.
  • 80-100 ml des naturbelassenen Aronia-Direktsaftes mit reichlich Wasser verdünnt und täglich getrunken, liefert die Vitamine A, C und E sowie die Mineralstoffe Selen, Zink und Mangan. Dadurch wird der natürliche Haut- und Zellschutz unterstützt.
  • Für einen wirksamen Schutz müssen die Nährstoffspeicher bereits im Vorfeld des Urlaubs gut gefüllt sein. Es empfiehlt sich, schon einige Wochen vor den Sommerferien viel Obst und Gemüse in den Speiseplan einzubauen, am besten in Kombination mit Vitamin-E-reichen Ölen.
  • Nahrungsergänzungsmittel zum Schutz vor der Intensität der Sonneneinstrahlung sollten im Idealfall mehrere dieser Inhaltsstoffe enthalten: Vitamin C, Vitamin E, Vitamin D, Flavonoide, Selen, Zink, Carotinoide und verschiedene ungesättigte Fettsäuren. Diese Nahrungsergänzungsmittel sollten über einen Zeitraum von vier Wochen eingenommen werden.
  • Astaxanthin wird nach und nach in die Hautzellen eingebaut. Um einen guten Sonnenschutz zu erreichen, wird empfohlen, vor dem Urlaub vier Wochen lang täglich 4 bis 8 mg Astaxanthin in Form einer Kur einzunehmen.
  • Zur Vorbeugung einer Sonnenallergie wird die Einnahme von 50-200 mg Beta-Carotin pro Tag empfohlen. Die Einnahme sollte mindestens drei Wochen vor der zu erwartenden erhöhten Sonnenexposition beginnen und während der gesamten Zeit der erhöhten Sonneneinstrahlung sowie einige Wochen danach fortgesetzt werden.
  • Vergessen Sie nicht, ausreichend zu trinken. Nur so können Sie den Flüssigkeitsverlust durch die Hitze ausgleichen und verhindern, dass Ihre Haut austrocknet. Eine Tasse grüner Tee am Tag erfrischt nicht nur den Körper, sondern versorgt ihn auch mit wertvollen bioaktiven Pflanzenstoffen.
  • Achten Sie auch auf den äusseren Schutz durch Sonnencreme, vermeiden Sie zu lange Aufenthalte in der Sonne, tragen Sie einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille und bedecken Sie Ihren Körper mit geeigneter Kleidung, wenn Sie in der prallen Sonne sitzen. Der beste Schutz wird durch eine Kombination aus einem inneren und einem äusseren Sonnenschutz erreicht.
Mit der richtigen Ernährung und der gezielten Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln wird Ihre Haut optimal versorgt und in Kombination mit äusserlichen Sonnenschutzmitteln eine gute Basis gegen schädliche Sonneneinstrahlung geschaffen!

editorial.facts

  • Beta-Carotin lagert sich in den Hautschichten ab und verursacht eine orange-bräunliche Hautfärbung. Diese ist nicht mit einer Vorbräunung durch UV-Strahlung zu verwechseln und hat keine Schutzfunktion.
  • Der Nutzen von Beta-Carotin bei der Behandlung der erythropoetischen Protoporphyrie („Lichtallergie") ist gut belegt.
  • Isoliertes Beta-Carotin wird zur Vitaminanreicherung oder als Farbstoff E 160 verschiedenen Fertigprodukten wie ACE-Getränken oder Süsswaren zugesetzt.

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