Sonnenschutz ist unerlässlich, um die Haut vor den schädlichen Wirkungen der Sonnenstrahlen zu schützen. Ob am Strand, in den Bergen oder beim Stadtbummel – die Sonne hat ihren Reiz, doch ihre UV- und Infrarotstrahlen können die Haut nachhaltig schädigen. Ein Sonnenbrand ist dabei nur die kurzfristige Gefahr, langfristig kann übermässige Sonneneinstrahlung zu Überalterung der Epidermis, Falten, Sonnenallergien und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen.
Sonnenlicht setzt sich aus verschiedenen Strahlungsarten zusammen: sichtbares Licht, Infrarotstrahlung (IR) und ultraviolette Strahlung (UV). Diese Strahlen wirken nicht nur auf die Haut, sondern können auch die Zellen des Körpers beeinflussen. Besonders gefährlich sind die UV-A- und UV-B-Strahlen. UV-A-Strahlen dringen tief ein und fördern die Faltenbildung, während UV-B-Strahlen Sonnenbrand verursachen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Infrarotstrahlen dringen noch tiefer ein und beschleunigen die Hautalterung.
Ein Sonnenbrand ist im Wesentlichen eine Verbrennung der Haut und birgt ernsthafte Risiken. Jeder Hautbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, sich ausreichend mit Sonnenschutzmitteln einzucremen, besonders an exponierten Stellen wie Nase, Ohren und Nacken.
Es gibt zwei Haupttypen von Sonnenschutzmitteln mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und Vorteilen: mineralische und chemische.
Mineralische Sonnenschutzmittel, oft auch physikalische Schutzfilter genannt, wirken, indem sie auf der Hautoberfläche eine Barriere bilden. Diese Barriere reflektiert die ultravioletten Strahlen und verhindert auf diese Weise, dass sie tief in die Haut eindringen.
Die Wirkstoffe in mineralischen Sonnenschutzmitteln sind Zinkoxid oder Titandioxid. Diese Mineralien lagern sich als kleine Partikel auf der Haut ab und reflektieren die UV-A- und UV-B-Strahlen, so dass ein sofortiger Schutz entsteht, ohne dass die Creme erst einziehen muss.
Diese sind besonders für Menschen mit empfindlicher Haut oder Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Rosazea geeignet, da sie in der Regel weniger reizen. Ausserdem sind sie umweltfreundlicher, da sie keine Inhaltsstoffe wie Oxybenzon oder Octinoxat enthalten, die Korallenriffe schädigen können.
Ein kleiner Nachteil kann jedoch sein, dass sie einen weissen Film auf der Haut hinterlassen, der vor allem bei dunklerer Epidermis sichtbar ist.
Chemische Sonnenschutzmittel funktionieren anders. Sie dringen in die Haut ein und neutralisieren die ultravioletten Strahlen durch eine chemische Reaktion, bei der die Strahlen in Wärme umgewandelt werden.
Diese enthalten häufig Wirkstoffe wie Avobenzon, Octinoxat oder Oxybenzon und müssen etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, damit sie ihre volle Schutzwirkung entfalten können.
Sie hinterlassen keinen weissen Film und sind daher für den täglichen Gebrauch und für dunklere Hauttypen geeignet. Sie sind auch wasser- und schweissbeständiger, was sie ideal für sportliche Aktivitäten und Schwimmen macht. Viele chemische Sonnenschutzmittel enthalten auch zusätzliche pflegende Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, welche die Haut zusätzlich schützen.
Beide Arten bieten einen wirksamen Schutz vor den gefährlichen Strahlen der Sonne und die Wahl hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab.
Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf Sonnenschutzmitteln ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie lange die Haut vor den schädlichen Wirkungen der UV-B-Strahlung geschützt ist, die für Sonnenbrand verantwortlich ist. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie lange man sich mit dem entsprechenden Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Hautbrand zu bekommen. Die individuelle Schutzdauer hängt von der Eigenschutzzeit der Haut ab.
Die Eigenschutzzeit ist unterschiedlich. Bei sehr hellen Hauttypen beträgt sie etwa fünf bis zehn Minuten, während dunklere Hauttypen bis zu einer Stunde ungeschützt bleiben können, ohne Schaden zu nehmen.
Die Formel für die Schutzzeit lautet: Eigenschutzzeit der Haut mal Lichtschutzfaktor. Eine Person mit einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten könnte also bei einem Lichtschutzfaktor von 30 theoretisch 300 Minuten (also fünf Stunden) draussen bleiben, bevor die Haut zu brennen beginnt.
Wichtig ist jedoch, dass diese Zeit nur zur Orientierung dient und nicht voll ausgeschöpft werden sollte. Dermatologen empfehlen, die maximale Schutzzeit auf etwa zwei Drittel zu beschränken, da auch Sonnenschutzmittel die ultraviolette Strahlung nicht vollständig abhalten.
Auch wiederholtes Eincremen verlängert die Schutzzeit nicht, sondern stellt nur den bereits vorhandenen Schutz wieder her, der durch Schwitzen, Baden oder Reiben verloren gehen kann. Das Risiko eines Sonnenbrandes bleibt also auch bei wiederholtem Eincremen bestehen, wenn die Schutzzeit überschritten wird.
Der Lichtschutzfaktor ist besonders wichtig, um Alterungsprozessen und Hautkrebs vorzubeugen. UV-B-Strahlen können die Haut dauerhaft schädigen, was das Hautkrebsrisiko erhöht und sie schneller altern lässt. Dermatologen empfehlen daher einen hohen Lichtschutzfaktor, um diese Risiken zu minimieren.
Sonnencremes mit einem hohem Lichtschutzfaktor sind daher nicht nur bei längeren Aufenthalten in der Sonne, sondern auch im Alltag, selbst bei bedecktem Himmel, zu empfehlen. Denn Studien zeigen, dass regelmässige Sonnenbestrahlung wesentlich zur Überalterung der Epidermis und zur Entstehung von Hautkrebs beitragen kann.
Ob Kleidung im Alltag einen ausreichenden Sonnenschutz bietet, hängt stark vom Material, der Farbe und der Dichte des Stoffes ab. Generell schützt Kleidung die Haut vor Ultraviolettstrahlung, aber nicht alle Materialien bieten den gleichen Schutz. Helle, leichte Stoffe wie Baumwolle oder Leinen sind häufig UV-durchlässig, während dunkle, dicht gewebte Stoffe wie Denim oder Polyester einen deutlich besseren Schutz bieten, da sie die ultravioletten Strahlen schwerer durchlassen.
Sonnenbrillen filtern die UV-Strahlung durch spezielle Beschichtungen oder Materialien in den Gläsern, welche die ultravioletten Strahlen absorbieren und so am Eindringen in das Auge hindern. Diese Schutzschicht ist unabhängig von der Tönung der Gläser.
Auch klare Gläser können Schutz vor ultraviolettem Licht bieten. Wichtig ist, dass die Sonnenbrille einen garantierten Schutz bietet, erkennbar an Kennzeichnungen wie „UV 400" oder „100 % UV-Schutz". Diese Angaben bedeuten, dass die Brille ultraviolette Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern blockiert, was sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen umfasst.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass dunklere Brillengläser automatisch einen besseren Schutz bieten. Tatsächlich kann eine dunkle Tönung ohne entsprechenden UV-Filter sogar schädlich sein, da sie die Pupillen weitet und damit mehr UV-Strahlung ins Auge lässt. Daher sollte beim Kauf einer Sonnenbrille immer auf den angegebenen UV-Schutz geachtet werden, unabhängig von der Farbe oder Tönung der Gläser.
Die Haut kann trotz der Verwendung von Sonnenschutzmitteln weiterhin Vitamin D produzieren. Viele Produkte enthalten Filter, die speziell gegen UV-B-Strahlung wirken, da diese für die Bildung von Vitamin D in der Epidermis notwendig ist. Sie halten jedoch nicht alle UV-B-Strahlen vollständig ab, und oft bleibt ein Teil der Haut unbedeckt oder ungleichmässig eingecremt. Dies reicht in der Regel aus, um die körpereigene Vitamin-D-Synthese anzuregen.
Studien haben gezeigt, dass die übliche Anwendung von Sonnenschutzmitteln nicht zu einem Vitamin-D-Mangel führt. Faktoren wie Hauttyp, Alter und individuelle Sonnenexposition beeinflussen die Vitamin-D-Produktion stärker als die Verwendung von Sonnenschutzmitteln. Es ist also möglich, sich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen und trotzdem die notwendige Menge an Vitamin D zu bilden.
Sonnenschutz ist mehr als nur ein Sommerprodukt – er schützt die Haut das ganze Jahr über vor schädlicher UV-Strahlung. Durch den täglichen Einsatz von Sonnenschutz können nicht nur Sonnenbrände vermieden, sondern auch die Hautalterung und das Risiko von Hautkrebs deutlich reduziert werden. So wird der Sonnenschutz zu einem unverzichtbaren Bestandteil der täglichen Hautpflege für ein gesundes und strahlendes Hautbild.