Pfeiffersches Drüsenfieber

Dieses häufige Virus ist manchmal lebensbedrohlich

Das Kusskrankheitsvirus, offiziell Epstein-Barr-Virus (EBV) genannt, hat Generationen von Menschen auf der ganzen Welt befallen. Die Krankheit wirft viele Fragen auf, von der Ursache bis zu den besten Behandlungsmethoden. Was sind die Symptome und wie geht man am besten mit dieser Krankheit um?

Was ist Pfeiffer-Drüsenfieber?

Pfeiffersches Drüsenfieber, auch bekannt als infektiöse Mononukleose oder Monozyten-Angina, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht wird, ein Mitglied der Herpes-Viren. Das Virus vermehrt sich zunächst in der Schleimhaut und speziellen Immunzellen im Rachen, den B-Lymphozyten, und breitet sich dann über die Lymph- und Blutbahnen im Körper aus, um Lymphknoten und Organe wie Milz und Leber zu erreichen. 

Typische Symptome sind Mandel- und Rachenentzündung, stark geschwollene Lymphknoten, Fieber und Abgeschlagenheit, wobei Kinder oft keine Symptome haben. Schwere Verläufe treten besonders bei Erwachsenen auf. 

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  • Mononucleosis wird oft als „Kusskrankheit" bezeichnet, da sie häufig durch das Epstein-Barr-Virus verursacht wird, das durch Speichel übertragen wird.
  • Die Symptome von Mononucleosis können Fieber, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit umfassen und können mehrere Wochen anhalten.
  • Mononucleosis wird manchmal mit einer schweren Erkältung oder Grippe verwechselt, aber sie kann ernsthafte Komplikationen wie eine Milzruptur verursachen.
  • Obwohl Mononucleosis meistens bei Teenagern und jungen Erwachsenen auftritt, kann sie Menschen jeden Alters betreffen.
  • Es gibt keine spezifische Behandlung für Mononucleosis, aber Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und Schmerzlinderung können helfen, die Symptome zu lindern.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Ansteckung mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), dem Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers, erfolgt durch Körperflüssigkeiten, insbesondere den Speichel. Der Erreger vermehrt sich in weissen Blutkörperchen (Lymphozyten) und in den Schleimhautzellen im Rachen. Typische Übertragungswege sind der direkte Kontakt mit Speichel, wie etwa durch Küssen, gemeinsames Benutzen von Trinkgläsern oder Besteck und auch der Austausch von Spielsachen bei Kleinkindern im Kindergartenalter. Besonders „kussaktive" Bevölkerungsgruppen wie junge Erwachsene sind häufiger betroffen, daher der Begriff „Studentenfieber". Andere Infektionswege wie Geschlechtsverkehr, Bluttransfusionen oder Organspenden sind möglich, aber seltener. 

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel vier bis sechs Wochen, kann aber auch bis zu drei Monaten dauern. Während dieser Zeit kann der Infizierte andere Menschen anstecken, auch wenn er selbst noch keine Symptome hat. Frisch Infizierte sind besonders ansteckend, da sie viele Erreger über den Speichel ausscheiden. Diese Phase kann auch noch lange nach dem Abklingen der Symptome anhalten. Deshalb wird empfohlen, in den ersten Monaten nach der Infektion vorsichtig zu küssen und ungeschützten Geschlechtsverkehr zu vermeiden.

Einmal infiziert, bleibt ein Mensch lebenslang Träger des Virus, und bei geschwächtem Immunsystem kann es zu einer EBV-Reaktivierung mit erneuten Symptomen kommen.

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Was sind die Symptome eines Pfeifferschen Drüsenfiebers?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber präsentiert sich in erster Linie durch eine entzündete Mandel- und Rachenregion, begleitet von stark geschwollenen Lymphknoten, gelegentlichem Fieber und einem Gefühl der Erschöpfung. Bei manchen Betroffenen treten auch Augenentzündungen auf. Bei Kindern treten oft kaum Symptome auf. Bei Erwachsenen wird die Infektion manchmal mit einem einfachen grippalen Infekt verwechselt. 

Typischerweise manifestiert sich die Erkrankung mit starken Halsschmerzen, Rötung der Rachenschleimhaut und Schluckbeschwerden. Die Lymphknoten und Mandeln schwellen an, begleitet von möglicherweise hohem Fieber und einem unangenehmen Mundgeruch. 

Eine ausgeprägte Müdigkeit und Mattigkeit sind charakteristisch für die akute Phase, die in der Regel nach ein bis zwei Wochen abklingt. Einige Patienten können jedoch weiterhin unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und allgemeinem Unwohlsein leiden, selbst wenn die typischen Symptome nachlassen. Insbesondere bei Sportlern kann eine plötzliche Leistungsschwäche ein frühes Anzeichen für die Erkrankung sein. 

Gliederschmerzen und eine vergrösserte Milz sind weitere mögliche Symptome. In etwa der Hälfte der Fälle ist eine tastbare Vergrösserung der Milz zu beobachten, denn die Milz hat eine wichtige Funktion bei der Abwehr von Krankheiten und beim Filtern von abgestorbenen Blutzellen aus dem Blut. Bei einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus wird sie besonders stark beansprucht und kann in manchen Fällen sogar reissen.

Die Patienten klagen häufig über Kopfschmerzen, Appetitverlust, Schweissausbrüche oder Schüttelfrost und Husten. Die Schwellung im Mandel- und Rachenbereich kann so ausgeprägt sein, dass nicht nur Schluckbeschwerden, sondern auch Atembeschwerden auftreten. 

Wie ist der Verlauf vom Pfeifferschen Drüsenfieber?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber erstreckt sich über einen Zeitraum von bis zu drei Wochen und heilt in den meisten Fällen ohne bleibende Folgen aus. Bei Verdacht auf Komplikationen oder dramatischen Veränderungen der Blutwerte werden Patienten jedoch zur Überwachung ins Krankenhaus eingewiesen. 

In sehr seltenen Fällen kann das Pfeiffersche Drüsenfieber chronisch werden und über Monate oder sogar Jahrebestehen bleiben, doch führt dies nur äusserst selten zu bleibenden Schäden durch Komplikationen wie Leberentzündungen oder Hirnhautentzündungen. 

Eine EBV-Infektion erhöht möglicherweise das Risiko für bestimmte Blutkrebsarten wie B-Zell-Lymphome, Burkitt-Lymphom und M. Hodgkin. Es wird auch ein Zusammenhang mit dem Chronischen Erschöpfungssyndrom Multipler Sklerose und seltenen Rachen-Tumoren vermutet.

Welche Komplikationen können bei Pfeifferschem Drüsenfieber auftreten?

Das Pfeiffersche Drüsenfieber verläuft in den meisten Fällen ohne Komplikationen, es kann aber auch zu schweren, manchmal lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) kann bei stark immungeschwächten Personen sogar zum Tode führen. Langfristige Folgen sind jedoch in der Regel nicht zu erwarten, wenn das Immunsystem intakt ist.

In einigen Fällen kann das Immunsystem so stark auf das Virus reagieren, dass die Rachen-Schleimhaut stark anschwillt, was das Schlucken behindern und sogar die Atmung beeinträchtigen kann. Eine stark geschwollene Milz erhöht das Risiko eines Milzrisses, der durch Stösse oder Stürze verursacht werden kann und eine lebensbedrohliche innere Blutung auslösen kann. Das Virus kann auch die Leber angreifen und eine Hepatitis verursachen, die zu Gelbsucht führen kann.

Bei einigen Erkrankten bildet sich ein fleckiger, erhabener Hautausschlag, bekannt als makulopapulöses Exanthem. In seltenen Fällen kann das Virus das Nervensystem angreifen und Entzündungen mit Lähmungserscheinungenverursachen, die die Atmung beeinträchtigen können. Das Virus kann auch das Gehirn erreichen und eine Hirn- oder Hirnhautentzündung verursachen.

Personen, die an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt waren, haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, die auf eine EBV-Infektion zurückgeführt werden können, darunter das Burkitt-Lymphom und das Nasopharyngeal-Karzinom. Neuere Forschungen zeigen auch eine Verbindung zu anderen Lymphgewebe-Krebsarten wie dem Hodgkin-Lymphom. Dabei scheint ein bestimmtes Protein des Virus der Auslöser für die Entstehung von Krebs zu sein. Weltweit werden jährlich etwa 200.000 Krebsfälle auf EBV-Infektionen zurückgeführt.

Bei immungeschwächten Personen, wie nach einer Organtransplantation oder bei AIDS-Patienten, kann das Pfeiffersche Drüsenfieber erneut mit Symptomen ausbrechen.

Was kann man selbst gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber tun? 

  • Da das Epstein-Barr-Virus weit verbreitet ist, ist direkter Kontakt mit akut Infizierten schwer zu vermeiden. Dennoch ist Vorsicht geboten, insbesondere bei engem körperlichen Kontakt wie Küssen oder Austausch von Speisen und Getränken.
  • Derzeit gibt es keine Impfung gegen das Epstein-Barr-Virus, aber die Forschung in diesem Bereich läuft. Eine mögliche Impfung könnte das Risiko von Spätfolgen wie dem Chronischen Erschöpfungssyndrom oder Multipler Sklerose verringern.
  • Da Pfeiffersches Drüsenfieber eine Virusinfektion ist, sind Antibiotika wirkungslos. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber mithilfe von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol.
  • Ruhe ist ein wichtiger Grundsatz bei der Behandlung von Pfeifferschem Drüsenfieber, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen zu minimieren. Bleiben Sie im Bett und vermeiden Sie strenge körperliche Aktivität, insbesondere während der akuten Phase der Erkrankung.
  • Bei Auftreten von Komplikationen wie stark geschwollenem Rachen, Milzriss oder Leberentzündung ist sofortiges ärztliches Eingreifen erforderlich, um lebensbedrohliche Situationen zu verhindern.
  • Um die Leber nicht zusätzlich zu belasten, sollten während der Krankheitsphase Alkohol und fettige Speisen vermieden werden.
  • Bei Leberentzündung bleiben die Leberwerte oft erhöht, daher sind regelmässige Blutkontrollen wichtig, um bleibende Schäden zu vermeiden.
  • Einige Medikamente können die Leber belasten, daher ist es wichtig, sie während der Erkrankung durch weniger leberschädigende Alternativen in Ansprache mit dem Arzt zu ersetzen.
  • Kontakt- und Kampfsportarten sollten während der akuten Phase des Pfeifferschen Drüsenfiebers vermieden werden, da das Risiko eines Milzrisses besteht. Zu einem späteren Zeitpunkt ist in Absprache mit dem Arzt eventuell ein leichtes Bewegungstraining möglich.
  • Trinken Sie viel, insbesondere bei Fieber, um den Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen.
  • Durch häufigeres und sanftes Zähneputzen sowie Gurgeln kann die Mundhygiene verbessert werden, um das Risiko von Infektionen zu verringern.
  • Bei hohem Fieber können Wadenwickel helfen, oder fiebersenkende Medikamente können nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
  • Bei Beschwerden wie geschwollenen Mandeln oder Lymphknoten am Hals können kühlende Wickel oder beruhigende Tees wie Kamillentee zur Linderung der Symptome beitragen.
  • Besprechen Sie alle Massnahmen und Behandlungen mit Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass sie für Ihren individuellen Fall geeignet sind.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann uns vorübergehend aus dem Gleichgewicht bringen, aber die meisten Menschen erholen sich vollständig von dieser Viruserkrankung. Pfeiffersches Drüsenfieber kann zwar unangenehm sein, zeigt aber auch die beeindruckende Kraft unseres Immunsystems und erinnert uns daran, auf unsere Gesundheit zu achten, damit wir schnell wieder auf die Beine kommen.