Hautkrebsvorsorge

Sie müssen diese Gefahr früh erkennen

Hautkrebs ist weltweit eine der häufigsten Krebsarten und betrifft Menschen jeden Alters und jeder Hautfarbe. Früherkennung bei Hautkrebs spielt eine entscheidende Rolle, um verdächtige Hautveränderungen rechtzeitig zu entdecken, angemessen zu behandeln und die Heilungschancen deutlich zu verbessern. Doch wie kann die Hautkrebsvorsorge wirksam gefördert werden?

Was ist Hautkrebs?

Unter Hautkrebs versteht man verschiedene bösartige Tumore der Haut. Täglich leistet sie Schwerstarbeit, indem die Haut uns vor Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte oder Schmutz schützt. Sie ist aber auch den schädlichen UV-Strahlen ausgesetzt, die im Übermass Hautkrebs verursachen können.

Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Zum einen gibt es den hellen oder weissen Hautkrebs, der lokal begrenzt und in der Regel gut behandelbar ist. Er ist die häufigste Form von Hautkrebs. Zum anderen gibt es den schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom, das wesentlich aggressiver ist. Er kann sich über das Lymphsystem ausbreiten und Metastasen bilden. Hier ist die Früherkennung entscheidend, denn im Frühstadium sind die Heilungschancen noch sehr hoch.

Wie oft untersuchen Sie Ihre Haut auf Hautkrebs?

täglich
einmal pro Woche
einmal im Monat
selten
nie
216 Stimmen
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Wie entsteht Hautkrebs?

Hautkrebs wird durch verschiedene Faktoren verursacht, wobei Pigmentmale eine wichtige Rolle spielen. Leberflecken können angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein. 

Angeborene Pigmentflecken sind von Geburt an oder kurz danach sichtbar, während erworbene Pigmentflecken durch eine punktuelle Überproduktion des Hautfarbstoffs Melanin entstehen können. Dies kann durch Sonneneinstrahlung, Alterungsprozesse, hormonelle Veränderungen und genetische Veranlagung ausgelöst werden. 

Angeborene Pigmentmale können vor allem bei jungen Menschen zu schwarzem Hautkrebs führen, während maligne Melanome, die sich aus im Laufe des Lebens erworbenen Pigmentmalen entwickeln, häufiger bei älteren Menschen auftreten. Mit zunehmedem Alter nimmt in der Regel auch die Zahl der Pigment- und Altersflecken zu, was das Risiko für schwarzen Hautkrebs erhöhen kann.

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  • Der schwarze Hautkrebs gehört zu den fünf häufigsten Krebsarten in der Schweiz und macht rund sieben Prozent aller Krebsdiagnosen aus. Jährlich erkranken rund 2'800 Personen neu an schwarzem Hautkrebs, rund ein Viertel der Betroffenen ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre.
  • Etwa 23’000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an schwarzem Hautkrebs, etwa 2’800 sterben daran. Glücklicherweise werden 70 Prozent der schwarzen Hautkrebse in einem frühen Stadium entdeckt. Beim weissen Hautkrebs hingegen sterben weniger als 1’000 Menschen pro Jahr daran, bei über 200’000 Neuerkrankungen.
  • Studien zeigen, dass in Deutschland das mittlere Erkrankungsalter für das maligne Melanom bei Männern bei 68 Jahren und bei Frauen bei 62 Jahren liegt.
  • Besonders gefährlich ist der schwarze Hautkrebs, der für mehr als 90 Prozent aller Todesfälle durch Hauttumore verantwortlich ist.

Wie erkennt man Hautkrebs?

Das Erkennen von Hautkrebs ist wichtig und manchmal schwierig, da die Symptome wie bei anderen Krebsarten sehr vielfältig sein können.

Die häufigsten Formen des weissen Hautkrebses sind das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, die in den oberen Hautschichten auftreten. Symptome von weissem Hautkrebs können schuppige, gerötete Hautstellen sein. Es kann aber auch vorkommen, dass der weisse Hautkrebs wie eine helle Narbe aussieht oder sogar dunkel pigmentiert ist und damit dem schwarzen Hautkrebs ähnelt.

Schwarzer Hautkrebs ist in der Regel flach, dunkel und unregelmässig. Die Farbe dieses bösartigen Hauttumors kann von grau über braun bis schwarz variieren. Auf den ersten Blick sieht schwarzer Hautkrebs oft wie ein Muttermal oder Leberfleck aus. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass sich beim schwarzen Hautkrebs Farbe, Grösse und Form im Laufe der Zeit verändern können.

Was ist Hautkrebsvorsorge?

Ziel der Hautkrebsvorsorge ist es, schwarzen und weissen Hautkrebs so früh wie möglich zu erkennen. Ab dem 35. Lebensjahr sollte man alle zwei Jahre an einer Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs teilnehmen. Diese wird von einem qualifizierten Facharzt für Allgemeinmedizin oder Dermatologie durchgeführt und von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Der Ablauf der Untersuchung folgt in der Regel einem festen Schema. Zunächst wird eine Anamnese erhoben, um Informationen über Hautkrebserkrankungen in der Familie zu erhalten. Dann folgt die körperliche Untersuchung, bei der die Haut von Kopf bis Fuss begutachtet wird. Bei auffälligen Hautveränderungen leitet der Arzt weitere Untersuchungen ein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Wie kann man Hautkrebs vorbeugen?

Jeder kann etwas tun, um Hautkrebs vorzubeugen. Wichtig ist ein vorsichtiger Umgang mit der Sonne. Sonnenstrahlen sind zwar gut für das Wohlbefinden und die Vitamin-D-Produktion, aber zu viel davon kann schädlich sein. 

Solarien sollten vermieden werden. Auch wenn viele Menschen glauben, dass das Vorbräunen im Solarium vor Sonnenbrand schützt, ist dies ein Irrglaube. Solarien erhöhen leider auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist die Benutzung sogar gesetzlich verboten.

Auch eine regelmässige Selbstuntersuchung ist notwendig, da eine sorgfältige Kontrolle helfen kann, Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Die ABCDE-Regel kann helfen, verdächtige Merkmale zu erkennen.

Die ABCDE-Regel ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom). Jeder Buchstabe steht für ein Warnzeichen bei Muttermalen: A: Asymmetrie – Das Muttermal ist nicht symmetrisch, sondern unregelmässig geformt. B: Begrenzung – Der Rand des Muttermals ist unscharf, unregelmässig oder gezackt. C: Färbung – Das Muttermal ist unregelmässig und unterschiedlich gefärbt. D: Durchmesser – Der Durchmesser des Muttermals ist grösser als 5 mm. E: Entwicklung – Das Muttermal verändert sich in Grösse, Form, Farbe oder Oberfläche oder ist neu.

Das Vorhandensein dieser Merkmale weist nicht automatisch auf Hautkrebs hin, aber mit jedem zusätzlich erfüllten Kriterium steigt das Risiko. Treffen mehrere oder alle dieser Kriterien auf ein Muttermal zu, kann dies ein Hinweis auf ein malignes Melanom sein. In diesem Fall wird dringend empfohlen, zur weiteren Abklärung einen Hautarzt aufzusuchen. Früherkennung ist entscheidend, um die Behandlungschancen zu verbessern und ernsthafte Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Kann man Hautkrebs durch Ernährung vorbeugen?

Es gibt erste Hinweise, dass Naturheilmittel bei der Behandlung von Hautkrebs unterstützend eingesetzt werden können. Dazu gehören Heilpflanzen, Pflanzeninhaltsstoffe, Lebensmittel, Tees und andere naturheilkundliche Massnahmen. Sie sollten jedoch nicht als alleinige Therapie angesehen werden, sondern begleitend zu anderen Behandlungsmethoden eingesetzt und vorher mit einem Arzt besprochen werden.

Ein Beispiel für ein natürliches Mittel gegen Hautkrebs ist Hibiskus, der als Extrakt eingenommen Hautschäden durch UV-Strahlung nachweislich vorbeugen kann. Ähnlich wirksam sind Polyphenole aus grünem Tee, die das Hautkrebsrisiko senken und das Tumorwachstum hemmen können. Auch Resveratrol, ein sekundärer Pflanzenstoff aus Weintrauben, zeigt eine Schutzwirkung gegen Hautkrebs, indem es Mutationen in den Zellen verringert und die Krebsentstehung blockiert.

Neben diesen Pflanzenstoffen können auch bestimmte Lebensmittel wie Tomaten, die reich an Carotinoiden wie Lycopin sind, das Risiko für Hautkrebs verringern. Auch Manuka-Honig wird als wirksam gegen aktinische Keratose, eine Vorstufe von Hautkrebs, beschrieben.

Wie Sie das Hautkrebsrisiko reduzieren können: praktische Tipps

  • Tragen Sie lange, luftige Kleidung, einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille, um sich vor der UV-Strahlung zu schützen.
  • Verwenden Sie reichlich Sonnenschutzmittel auf unbekleideten Körperstellen, insbesondere auf Gesicht, Ohren, Schultern, Händen, Unterarmen und Fussrücken.
  • Nutzen Sie vor längeren Aufenthalten im Freien Sonnenschutzprodukte mit hohem Lichtschutzfaktor und erneuern Sie diese alle zwei Stunden. Benutzen Sie Sonnenschutz, um das Risiko von Hautkrebs durch UV-Strahlung zu minimieren.
  • Tragen Sie beim Baden wasserfeste Sonnenschutzprodukte und verwenden Sie textilen Lichtschutz.
  • Achten Sie besonders auf den Schutz von Säuglingen und Kleinkindern vor der Sonne und verwenden Sie kindgerechte Sonnenschutzmittel.
  • Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr und beachten Sie die erhöhte UV-Belastung in der Nähe von Wasser, Sand oder Schnee sowie in höheren Lagen.
  • Bleiben Sie im Schatten, um sich vor schädlicher Sonneneinstrahlung zu schützen, da die Eigenschutzzeit der Haut je nach Hauttyp unterschiedlich ist.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie sich in der Sonne oder im Solarium aufhalten, da dies das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken.
  • Vermeiden Sie übermässiges Sonnenbaden, um das Risiko von Hautschäden zu minimieren.
  • Achten Sie bei der Selbstuntersuchung auf eine gute Beleuchtung, damit Sie alle Körperteile gut sehen können.
  • Untersuchen Sie die gesamte Haut, auch schwer zugängliche Stellen wie Kopfhaut und Zehenzwischenräume.
  • Benutzen Sie einen Spiegel als Hilfe und untersuchen Sie Ihren Körper systematisch.
  • Achten Sie besonders auf die Hautpartien, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind.
  • Denken Sie daran, Ihre Haut regelmässig untersuchen zu lassen, um verdächtige Veränderungen und die Entstehung von Hautkrebs frühzeitig zu erkennen.
  • Achten Sie auf Anzeichen für ein Melanom, eine gefährliche Form von Hautkrebs, die durch UV-Strahlung verursacht werden kann, und gehen Sie rechtzeitig zum Arzt.
  • Beachten Sie, dass Hautärzte (Dermatologen) eine wichtige Rolle bei der Prävention von Hautkrebs spielen. Fachleute können Sie über Hautkrebsarten und ihre Vorbeugung informieren, Sonnenschutzprodukte für Ihre Haut empfehlen und Sie vor Risikofaktoren schützen.

Regelmässige Hautkrebsvorsorge ist wichtig, um potenziell gefährliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die Gesundheit unserer Haut ist von zentraler Bedeutung für unser allgemeines Wohlbefinden und bedarf daher einer aktiven und bewussten Pflege.