Verdauung nach den Feiertagen

So kommen Sie rasch wieder in Balance

Feiertage schlagen auf den Magen und der Magen-Darm-Trakt muss auf Hochtouren arbeiten. Fettiges Essen und allerlei Süssigkeiten werden meist von alkoholischen Genüssen begleitet, dazu kommt viel Zeit ohne Bewegung. All das bringt unsere Verdauung aus dem Takt. Wie kann man die lebenswichtigen Verdauungsprozesse am besten unterstützen?

Warum ist eine normale Verdauung für den Körper wichtig?

Eine normale Verdauung bildet die Grundlage für einen funktionierenden Stoffwechsel. Bei der Verdauung wird die Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, damit der Körper die lebenswichtigen Nährstoffe, Mineralstoffe und Flüssigkeiten aufnehmen kann. Diese Nährstoffe sind entscheidend für zahlreiche Funktionen im Körper: Sie unterstützen das Wachstum von Knochen, Haaren und Nägeln, liefern Energie und stärken das Immunsystem.

Viele Nährstoffe können erst durch den Verdauungsprozess so aufbereitet werden, dass der Körper sie überhaupt nutzen kann. Eine gut funktionierende Verdauung ist somit essenziell, um die Versorgung des Körpers sicherzustellen und die reibungslose Ausführung wichtiger Körperfunktionen zu ermöglichen.

Warum treten nach den Feiertagen Verdauungsprobleme auf?

Nach den Feiertagen treten Verdauungsprobleme oft auf, weil viele Menschen in dieser Zeit mehr und schwerere Nahrung zu sich nehmen als gewöhnlich. Festliche Gerichte enthalten oft viel Fett, was die Verdauung belastet und zu Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit oder Verstopfung führen kann. Dazu kommt, dass der Körper mehr Nährstoffe aufnimmt, als er benötigt, was das Verdauungssystem überfordert. Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke und Zucker verstärken diese Beschwerden zusätzlich. Auch übermässiges Essen, wenn kein Hungergefühl mehr besteht, führt zu Spannungen im Bauch, saurem Aufstossen oder Krämpfen.

Alkohol entzieht dem Körper Wasser, was das Verdauungssystem weiter belastet und zusätzlich zu einem Mineralstoff- und Vitaminmangel führt. Symptome wie Blähbauch, Aufstossen oder Sodbrennen sind besonders häufig nach dem Konsum von kohlensäurehaltigen Getränken wie Bier, Sekt oder Champagner. Wer langsam und bewusst isst, kann jedoch die Verdauung unterstützen und solche Beschwerden vermeiden.

editorial.facts

  • Der grösste Teil des Gewichtszuwachses nach dem Konsum von salzigen und fettigen Lebensmitteln stammt nicht vom Fett, sondern von Wassereinlagerungen. Diese Flüssigkeit sammelt sich, da der Körper das überschüssige Salz und Fett speichert, verschwindet jedoch in den meisten Fällen nach einigen Tagen bis Wochen wieder.
  • Der Grund, warum fettiges und kalorienreiches Essen so oft mit Genuss verbunden wird, liegt darin, dass bestimmte Gehirnregionen darauf besonders positiv reagieren. Fett dient auch als Geschmacksträger, wodurch Essen intensiver und aromatischer schmeckt.
  • Die Verweildauer der Nahrung im Verdauungstrakt ist individuell sehr unterschiedlich. Je nach Ernährung und Lebensstil dauert es zwischen 30 und 100 Stunden, bis die Nahrungsreste wieder ausgeschieden werden.

Wie kann man die Verdauung sanft unterstützen?

Um die Verdauung nach den Feiertagen sanft zu unterstützen, ist es wichtig, ballaststoffreiche Lebensmittel in die Ernährung einzubauen. Ballaststoffe, die vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, erhöhen das Stuhlvolumen, machen den Stuhl geschmeidiger und fördern eine regelmässige Verdauung. Besonders hilfreich sind Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Nüsse. Zudem sollte ausreichend getrunken werden, da Ballaststoffe nur in Kombination mit Flüssigkeit optimal wirken – mindestens zwei Liter Wasser pro Tag sind empfehlenswert.

Besonders ballaststoffreich sind Leinsamen und Weizenkleie, die beispielsweise in Joghurt oder Müsli gegeben werden können. Allerdings sollte man bei ungewohnter Ballaststoffzufuhr darauf achten, langsam zu steigern und stets viel zu trinken, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.

Auch natürliche Abführmittel wie Salbei- oder Mate-Tee, Trockenfrüchte (z.B. Dörrpflaumen oder Feigen), sowie saure Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir können die Verdauung anregen. Sauerkraut ist ebenfalls ein bewährtes Mittel zur Förderung der Darmtätigkeit. 

Wie unterstützen Sie Ihre Verdauung nach den Feiertagen?

mehr Wasser trinken
ballaststoffreiche Lebensmittel
Verzicht auf fettige und schwere Speisen
Tees oder Nahrungsergänzungsmittel
mehrere
nicht bewusst
editorial.poll.anonymous

Wie kann man nach den Feiertagen Schweregefühle lindern?

Um Schweregefühle nach den Feiertagen zu lindern, gibt es einige einfache und schnelle Möglichkeiten. Bei Blähungen und einem vollen Magen kann eine sanfte Bauchmassage mit ätherischem Öl helfen. Besonders das ätherische Öl der Bergamotte ist ideal, um die Verdauung anzuregen. Dazu können 2 bis 4 Tropfen Bergamotte-Öl in 5 ml Pflanzenöl verdünnt und mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn auf den Bauch aufgetragen werden.

Auch Pfefferminzöl ist wirksam bei Schweregefühlen nach einer üppigen Mahlzeit. Ein Tropfen auf einen Zucker kann schnell Linderung verschaffen, indem es die Verdauung unterstützt und das Völlegefühl reduziert. Zitronenöl ist ebenfalls ein guter Helfer, besonders wegen seiner entgiftenden Wirkung auf die Leber. Ein Tropfen Zitronenöl auf einen Zucker kann den Organismus entlasten und die Verdauung fördern. Bei Bedarf kann diese Anwendung 2 bis 3 Mal am Tag wiederholt werden.

Mit diesen sanften Methoden lässt sich das unangenehme Schweregefühl effektiv mildern.

Welche Lebensmittel unterstützen grundsätzlich eine gute Verdauung?

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Linsen und Obst fördern die Darmbewegung und sorgen für einen regelmässigen Stuhlgang. Ebenso sind fermentierte Speisen wie Kimchi, Sauerkraut oder Joghurt sehr hilfreich, da sie Milchsäurebakterien enthalten, die das Wachstum von nützlichen Darmbakterien unterstützen und eine gesunde Darmflora fördern.

Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Kümmel, Anis, Fenchelsamen, Ingwer und Basilikum regen die Verdauung zusätzlich an und wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Auch Bitterstoffe, die in grünem Blattgemüse wie Spinat, Chicorée oder Rucola enthalten sind, spielen eine wichtige Rolle. Sie fördern die Bildung von Verdauungssäften und verbessern die Durchblutung der Verdauungsorgane, was die Verdauung insgesamt unterstützt.

Indem diese Lebensmittel regelmässig in den Speiseplan integriert werden, kann eine gesunde und funktionierende Verdauung gefördert werden.

Fördert Alkohol die Verdauung?

Alkohol fördert die Verdauung nicht, sondern kann sie im Gegenteil verlangsamen. Obwohl viele glauben, dass ein Schnaps nach einer schweren Mahlzeit die Verdauung anregt, ist das nicht der Fall. Alkohol ist ein Zellgift, das die Beweglichkeit der glatten Muskulatur im Darm beeinträchtigt und die Magenentleerung verzögert. Der Körper ist zunächst damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen, wodurch die Verdauung der Nahrung verlangsamt wird, und das Essen länger schwer im Magen liegt.

Ein Kräuterlikör kann die Verdauung zwar unterstützen, aber das liegt an den enthaltenen Kräutern, nicht am Alkohol. Daher ist es sinnvoller, das Essen mit verdauungsfördernden Kräutern wie Kümmel, Lorbeer, Bohnenkraut oder Fenchel zu würzen oder nach der Mahlzeit einen Kräutertee zu trinken. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft hilft, die Verdauung und den Kreislauf anzuregen.

Verdauung anregen durch Hausmittel – welche Mittel sind empfehlenswert?

Einige Zutaten, die oft in der Küche zu finden sind, wirken effektiv gegen Blähungen, Verstopfungen und Völlegefühl. Dazu gehören Anis, Artischocken, Brennnessel, Chicorée, Fenchel, Ingwer, Kamille, Kümmel, Majoran, Pfefferminze und Rosmarin. Diese Kräuter und Gewürze können in Gerichten oder als Tee verarbeitet werden, um die Verdauung zu unterstützen.

Zusätzlich gibt es einfache Hausmittel, die helfen können. Ein Glas Wasser nach dem Aufstehen, eventuell mit Zitronensaft vermischt, regt oft den Stuhlgang an. Bei manchen Menschen fördert ein starker Kaffee die Verdauung, vor allem, wenn sie nicht regelmässig Kaffee trinken. Frische oder getrocknete Pflaumen, eingeweicht in Wasser, sind ein bewährtes Mittel, um den Stuhlgang zu erleichtern. Leinsamen, Flohsamen und Kleie quellen im Darm auf, erhöhen das Stuhlvolumen und helfen, festsitzende Reste auszuschwemmen.

Diese natürlichen Mittel sind schonend für den Körper und können regelmässig angewendet werden, um die Verdauung auf sanfte Weise zu unterstützen.

So halten Sie gesunde Gewohnheiten nach den Feiertagen: Tipps und Tricks

  • Planen Sie regelmässige Bewegung. Ein Spaziergang oder leichtes Heimtraining kann nach schweren Mahlzeiten die Verdauung ankurbeln. Etwa eine Stunde nach dem Essen ist ideal.
  • Statt Alkohol, der den Magen reizt, lieber eine Tasse Kaffee trinken. Koffein und Bitterstoffe fördern die Verdauung.
  • Nutzen Sie die Kraft der Bitterstoffe. Lebensmittel wie Ingwer und Kurkuma enthalten Bitterstoffe, die die Verdauung anregen. Ein Ingwertee nach dem Essen kann helfen, das Völlegefühl zu reduzieren.
  • Eine gute Idee ist Verdauungsspaziergang nach dem Essen. Warten Sie eine Stunde nach der Mahlzeit und gehen Sie dann spazieren. Die Bewegung hilft, die Verdauung zu fördern, ohne den Magen zu belasten.
  • Ein kurzer Spaziergang oder ein kleines Workout vor dem Essen kann die Verdauung verbessern und den Stoffwechsel aktivieren.
  • Hafer- oder Reisflocken binden überschüssige Säure im Magen und helfen gegen Sodbrennen. Einfach pur und ungezuckert einnehmen, um Sodbrennen zu lindern.
  • Bananen bilden eine Schutzschicht in der Speiseröhre und können so Sodbrennen nach üppigen Mahlzeiten lindern.
  • Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation können helfen, Stress abzubauen, der oft Magenprobleme verursacht. Entspannung wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.
  • Integrieren Sie Probiotika und präbiotische Lebensmittel in Ihren Speiseplan. Lebensmittel wie Kefir, Joghurt oder Sauerkraut fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen die Verdauung.
  • Achten Sie nach den Feiertagen auf leichte, ballaststoffreiche Kost. Gemüsesuppen, Salate und gedämpftes Gemüse entlasten den Magen.
  • Viel trinken, vor allem stilles Wasser, unterstützt den Verdauungsprozess und hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu spülen.
  • Superfoods wie Chiasamen, Quinoa und grüne Smoothies liefern wichtige Nährstoffe und fördern die Verdauung auf natürliche Weise.
  • Nutzen Sie die Kraft der Heilkräuter. Gänsefingerkraut, Angelikawurzel und Wermut sind Heilkräuter, die krampflösend und verdauungsfördernd wirken.
  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten und setzen Sie auf nährstoffreiche Alternativen zu traditionellen Feiertagsgerichten. So vermeiden Sie ungesunde Essensentscheidungen.
  • Gehen Sie nie hungrig einkaufen. Ein kleiner Snack vor dem Einkaufen verhindert, dass Sie  ungesunde Lebensmittel kaufen, die Ihre Verdauung belasten könnten.

Nach den Feiertagen ist es ganz normal, dass der Magen etwas überfordert ist – schwere Mahlzeiten und süsse Versuchungen hinterlassen ihre Spuren. Doch mit ein paar einfachen Massnahmen lässt sich die Verdauung wieder in Schwung bringen. Selbst kleine Veränderungen können viel bewirken!