Teufelskralle
Das afrikanische Wunder bei Verdauungs- und Gelenkproblemen
Diese ungewöhnliche Pflanze wird traditionell bei Verdauungsproblemen und Gelenkbeschwerden eingesetzt und wird als eine schonende Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln betrachtet. Was ist die afrikanische Teufelskralle und wie kann sie eingesetzt werden?
Diese ungewöhnliche Pflanze wird traditionell bei Verdauungsproblemen und Gelenkbeschwerden eingesetzt und wird als eine schonende Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln betrachtet. Was ist die afrikanische Teufelskralle und wie kann sie eingesetzt werden?
Die afrikanische Teufelskralle ist in den Savannen Südafrikas beheimatet und verdankt ihren Namen den kleinen Widerhaken, welche an ihren Früchten stecken. Dies ist ein kleiner, jedoch wichtiger Geheimtrick dieser Pflanze: die Haken bleiben im Fell vorbeilaufender Tiere hängen und so werden die Samen der reifen Früchte weiter verbreitet.
Die afrikanische Teufelskralle hat noch einen Schutztrick gegen Fressfeinde: die reichlich enthaltenen Bitterstoffe in allen Pflanzenteilen. Die Wurzeln der Teufelskralle verfügen über den höchsten Gehalt an Bitterstoffen und anderen wertvollen Stoffen und werden daher als Heilmittel eingesetzt. Diese Bitterstoffe sind auch für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich. Von Natur aus weisen Bitterstoffe eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung auf, können Magen-Darm-Beschwerden wie Oberbauchbeschwerden, Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen lindern und sorgen für eine gesteigerte Magensaftproduktion sowie für einen normalen Gallenfluss. Volkstümlich wird Teufelskralle auch bei Stoffwechselerkrankungen, Blasen- und Nierenleiden eingesetzt.
Die extrem bitteren, knolligen Speicherwurzel der afrikanischen Teufelskralle punkten mit Iridoidglykoside (darunter Hauptwirkstoffe Harpagosid, Harpagid und Procumbid), Phenylethanolderivate und sekundären Pflanzenstoffen. Alle diese Stoffe wirken synergetisch und tragen dazu bei, Entzündungen aller Art zu hemmen und Schmerzen zu lindern. Die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften der Teufelskralle werden vor allem durch die Blockade verschiedener entzündungsfördernder Botenstoffe ermöglicht. Die Speicherwurzeln der afrikanischen Teufelskralle können bei der Behandlung von Arthrose, rheumatischen Erkrankungen, Morgensteifigkeit, Sehnen-, Gelenk-, Rücken-, Nacken- oder Muskelschmerzen im ganzen Körper eingesetzt werden. Ihre Inhaltsstoffe können eiweissabbauende Enzyme in der Gelenkknorpelmatrix hemmen, was für die Behandlung von Arthrose und anderen degenerativen Gelenkerkrankungen wichtig ist. Die meisten konservativen Schmerzmittel wie Diclofenac hemmen dabei nicht nur Entzündungen dämmende Botenstoffe, sondern auch jene Botenstoffe, welche für den Schutz der Magenschleimhäute geeignet sind. Daher muss man bei einer solchen Behandlung immer unterstützende Magenschutzmittel einnehmen. Das ist aber für die selbst langfristige Anwendung von der afrikanischen Teufelskralle nicht der Fall, da diese Pflanze magenschützende Botenstoffe nicht behindert.
Möchten Sie diese gesundheitlichen Auswirkungen der Teufelskralle selber ausprobieren? Folgende Tipps helfen Ihnen.
- Die afrikanische Teufelskralle gibt es im Handel als Kapseln, Dragees, Tabletten, Tropfen und getrocknet. Zur äusserlichen Anwendung ist die Pflanze als Creme, Gel oder Balsam zu finden. Es gibt sie auch in Form von Salbe gegen Muskelverspannungen. Achten Sie auf die Dosierung- und Anwendungsdauer-Angaben auf der Verpackung.
- Bei getrockneten Teufelskrallenwurzeln beträgt die Tagesdosis bei Appetitlosigkeit 1.5 g. Bei Verdauungsbeschwerden oder leichten Gelenk- und Rückenschmerzen kann die Dosis auf etwa 4.5 g pro Tag erhöht werden.
- Bei leichten Muskel- und Gelenkbeschwerden, Blähungen oder Völlegefühl können Sie einen Teufelskrallentee probieren. Bei stärkeren Gelenkschmerzen greifen Sie lieber zu Tabletten oder Tinkturen.
- Zerkleinerte Blätter und Wurzeln können als Würzkraut mit einer bitteren Note angewendet werden. Sie können dieses ungewöhnliche Würzmittel in einer Gewürzmühle aufbewahren und je nach Geschmack Salate und Kräuterbutter würzen oder Kräutersalz hinzufügen.
- Für einen Teufelskrallentee kochen Sie einen Teelöffel zerkleinerte Wurzel mit 500 ml Wasser auf und lassen den Teeauszug mindestens acht Stunden lang ziehen. Das Getränk können Sie vor der Einnahme leicht erwärmen und süssen. Die Teufelskralle lässt sich mit Kamille oder Pfefferminze kombinieren, um den Geschmack zu mildern. Trinken Sie diesen Tee über den Tag verteilt nach den Mahlzeiten. Zur Appetitanregung sollten Sie den Tee eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten trinken.
- Die Teufelskrallen-Tinktur wird bei Rheuma, Arthrose, Gelenkschmerzen, Stoffwechselstörungen und Entzündungen eingesetzt. Verdünnen Sie 10 bis 15 Tropfen der Tinktur mit Wasser oder Tee und nehmen Sie diese zweimal täglich ein.
- Die Tinktur ist auch zur äusserlicher Anwendung bei Ekzemen, Schuppenflechte und kleinen, entzündeten Wunden geeignet. Vermischen Sie ein paar Tropfen mit etwas Wasser oder Hydrolat, geben Sie die Mischung auf das Kosmetiktuch und legen Sie das Tuch auf die betroffene Hautpartie.
- Bei Gelenkbeschwerden können Sie Tücher mit Teufelskrallentee tränken, auf die Gelenke legen und ein trockenes Handtuch darum wickeln. Wiederholen Sie die Umschläge dreimal täglich je 15 Minuten.
- Aus Teufelskralle und zu Ihrem Hauttyp passenden Pflanzenöl können Sie einen Ölauszug machen. Reiben Sie damit die betroffenen Stellen bei Gelenk- Muskel- und Arthroseschmerzen mehrmals täglich ein.
- Achten Sie darauf, dass die Teufelskralle zur Behandlung akuter Schmerzen nicht geeignet ist und sich ihre Wirkung erst nach ungefähr drei Wochen regelmässiger Anwendung entfaltet.
- Teufelskrallepräparate dürfen nicht bei Geschwüren im Magen-Darm-Trakt, in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Bei Gallensteinen konsultieren Sie Ihren Arzt vor der Einnahme.
- Beachten Sie, dass es bei längerer oder hochdosierter Anwendung zu möglichen Nebenwirkungen wie eine erhöhte Blutungsneigung, Durchfall, Kopfschmerzen, Benommenheit und allergischen Hautreaktionen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann.
Mit diesen Tipps unterstützen Sie die gesunde Verdauungsfunktion und sagen Gelenkschmerzen auf Wiedersehen!