Säure-Basen-Haushalt

Die Kraft des Gleichgewichts in Ihnen

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein geheimnisvoller Mechanismus, der in jedem von uns arbeitet und entscheidend für unsere Gesundheit ist. Oft unbemerkt beeinflusst er unsere Vitalität, unsere Stimmung und unsere Fähigkeit, Krankheiten abzuwehren. Ein Ungleichgewicht kann unerwartete Auswirkungen auf Körper und Geist haben und zu einer Vielzahl von Beschwerden führen. Doch wie können wir unser inneres Wohlbefinden fördern und unsere Gesundheit stärken?

Was ist der Säure-Basen-Haushalt?

Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist ein zentrales Regulationssystem des Organismus, das dafür sorgt, dass der pH-Wert des Blutes und anderer Körperflüssigkeiten in einem stabilen Bereich bleibt. Dieser pH-Wert ist entscheidend, da er viele lebenswichtige Prozesse beeinflusst.

Wenn der pH-Wert im Organismus zu stark schwankt - entweder in den sauren Bereich (unter 7) oder in den basischen Bereich (über 7) - kann dies die normalen Stoffwechselvorgänge stören und zu gesundheitlichen Problemen führen. So kann ein zu saurer pH-Wert den Sauerstofftransport im Blut behindern und damit die Funktion von Organen und Geweben beeinträchtigen. Ebenso beeinflussen pH-Schwankungen den Hormonspiegel, das Nervensystem und die Muskelarbeit.

Der Organismus kann diese pH-Schwankungen ausgleichen, indem er Säuren oder Basen aufnimmt oder ausscheidet. Dies geschieht über verschiedene Mechanismen wie die Atmung oder die Nierenfunktion. Die Lunge kann überschüssige Säure in Form von Kohlendioxid ausatmen, während die Nieren Säuren oder Basen über den Urin ausscheiden.

Was tun Sie heute für Ihren Säure-Basen-Haushalt?

gesunde Ernährung
Stressbewältigung
regelmässige Bewegung
mehrere
gar nichts
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Warum ist der Säure-Basen-Haushalt wichtig? 

Die Säure-Basen-Balance ist für das reibungslose Funktionieren des menschlichen Organismus unerlässlich. Es sorgt dafür, dass der pH-Wert des Blutes und anderer Körperflüssigkeiten im idealen Bereich bleibt. Insbesondere der pH-Wert des Blutes muss konstant zwischen 7.35 und 7.45 liegen, da Abweichungen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben können. Ein pH-Wert unter 7.35 führt zu einer Azidose, ein Wert über 7.45 zu einer Alkalose - beide Zustände sind lebensbedrohlich.

Die Bedeutung der Balance zwischen Säuren und Basen geht jedoch über die Regulation des pH-Wertes im Blut hinaus. Viele Enzyme, die an Stoffwechselprozessen beteiligt sind, funktionieren nur in einem bestimmten pH-Bereich optimal. Diese Enzyme sind entscheidend für die Verdauung, die Energiegewinnung und die Synthese körpereigener Stoffe. So benötigt das Enzym Pepsin im Magen ein stark saures Milieu, um Eiweiss effektiv abbauen zu können. Verdauungsenzyme wie das Trypsin im Sekret der Bauchspeicheldrüse arbeiten dagegen nur im basischen Milieu.

Ohne ein ausgeglichenes Säure-Basen-Gleichgewicht könnten grundlegende Körperfunktionen wie Nährstoffaufnahme, Sauerstofftransport und Hormonregulation gestört werden. Deshalb sorgt der Säure-Basen-Ausgleich durch verschiedene Puffersysteme dafür, dass überschüssige Säuren und Basen neutralisiert und aus dem Organismus ausgeschieden werden. Diese Systeme, unterstützt durch Organe wie Lunge und Nieren, sind für die Aufrechterhaltung der Balance und damit für die Gesundheit unverzichtbar.

Säure-Basen-Haushalt – sind wir alle übersäuert?

In der Schulmedizin wird das Thema „Übersäuerung“ meist nur im Zusammenhang mit einer akuten Übersäuerung betrachtet, die bei schweren Erkrankungen wie Diabetes oder Niereninsuffizienz auftreten kann. Diese Art der Übersäuerung erfordert eine sofortige Behandlung, da sie lebensbedrohlich ist.

In der Naturheilkunde und Alternativmedizin wird dagegen häufig auf die sogenannte latente Azidose hingewiesen. Darunter versteht man eine langfristige, leichte Übersäuerung des Organismus, die oft unbemerkt bleibt, aber langfristig gesundheitliche Probleme wie Rheuma, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann.

Aber der menschliche Organismus ist durchaus in der Lage, Säuren effektiv zu neutralisieren. Bei gesunden Menschen ist eine dauerhafte Übersäuerung unwahrscheinlich, da die Puffersysteme normalerweise gut funktionieren. Es wird jedoch vermutet, dass eine ungesunde Ernährung und ein ungünstiger Lebensstil langfristig zur Entstehung einer latenten Azidose beitragen können.

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  • Der pH-Wert der Nahrung kann im Prozess der Verstoffwechslung andere Eigenschaften bekommen. Zum Beispiel sind Zitrusfrüchte sauer, aber werden basisch verstoffwechselt. Milcheiweiss ist basisch, doch wird sauer verstoffwechselt.
  • Einige Diäten und Fastenkuren tragen zur Übersäuerung bei, da beim Fettabbau Ketosäuren entstehen.
  • pH-Teststreifen für Urin bestimmen nur den Säurewert des Urins, der im Laufe des Tages sehr stark variieren kann. Das Säure-Basen-Gleichgewicht des Organismus kann nur ein Labortest bestimmen.

Säure-Basen-Haushalt: dick durch Übersäuerung?

Die Balance zwischen Säuren und Basen ist ein wichtiger Faktor im Zusammenhang mit Übergewicht. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass ihre Diätmassnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, obwohl sie auf viele Lebensmittel verzichten. Ein möglicher Grund dafür könnte eine Übersäuerung des Organismus sein. Eine Übersäuerung des Gewebes beeinträchtigt die Funktion des Stoffwechsels. In einem solchen Zustand kann der Organismus Fette und Kohlenhydrate nicht effektiv abbauen, sondern lagert sie ein, was zur Bildung von überschüssigem Körperfett und damit zu Fettpölsterchen und Cellulite führt.

Um diese diätetischen Blockaden zu überwinden und erfolgreich abzunehmen, ist es ratsam, die eigene Säure-Basen-Balance zu überprüfen. Eine Anpassung der Ernährung kann hier entscheidend sein. Es empfiehlt sich, einen hohen Anteil an basenbildenden Lebensmitteln in den Speiseplan aufzunehmen, während der Verzehr von säurebildenden Lebensmitteln eingeschränkt werden sollte. Ein ideales Verhältnis von 80 zu 20 zwischen basenbildenden und säurebildenden Lebensmitteln kann helfen, das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen.

Beeinflusst der Säure-Basen-Haushalt die Knochen?

Das Säure-Basen-Verhältnis hat einen direkten Einfluss auf die Stabilität der Knochen. Kippt die Balance im Organismus zu stark in den sauren Bereich, wird Kalzium aus den Knochen gelöst, um die überschüssigen Säuren zu neutralisieren. Dies führt langfristig zu einem Abbau der Knochenmasse und erhöht das Risiko für Osteoporose, also brüchige Knochen. 

Studien zeigen, dass ein leicht saurer pH-Wert im Blut mit einem stärkeren Verlust an Knochenmasse einhergeht, während ein eher basisches Milieu die Knochen stärkt. Es wird daher empfohlen, auf eine Ernährung mit vielen basenbildenden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse zu achten. Auch hydrogencarbonatreiche Heilwässer können helfen, überschüssige Säure abzufangen und die Knochen zu schützen. Besonders ältere Menschen profitieren von einem basischen Säure-Basen-Gleichgewicht, da es die Knochendichte verbessert und dem Knochenabbau entgegenwirkt.

Darüber hinaus ist es notwendig, ausreichend Kalzium mit der Nahrung aufzunehmen, da es der wichtigste Baustoff für die Knochen ist. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Vitamin D, das durch Sonnenlicht in der Haut gebildet wird, tragen ebenfalls zur Knochengesundheit bei.

Was ist Basenfasten?

Basenfasten ist eine spezielle Form des Fastens zur Entgiftung und Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Ziel dieser Kur ist es, dem Organismus eine Woche Regeneration zu gönnen, um Krankheiten vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Beim Basenfasten wird die Ernährung für eine Woche ausschliesslich auf basische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Kräuter umgestellt. Säurebildende Lebensmittel, insbesondere tierische Produkte und Getreide, werden gemieden. Diese Ernährungsumstellung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, da sie den Körper entlastet und hilft, überschüssige Säuren auszuscheiden. Zusätzlich wird eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr von zwei bis drei Litern Wasser oder Kräutertee empfohlen, um die Entgiftung zu unterstützen.

Ein wesentlicher Aspekt des Basenfastens ist, dass es nicht nur um Verzicht geht, sondern auch um den Genuss von schmackhaften und nährstoffreichen Mahlzeiten. Die Methode ist so konzipiert, dass man sich satt essen kann, ohne Kalorien zählen zu müssen. Durch die konsequente Einhaltung der basischen Ernährung wird im Organismus ein Reinigungsprozess in Gang gesetzt, der nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch langfristig die Gesundheit fördern kann.

Wie Sie Ihren Säure-Basen-Haushalt regulieren können: wirksame Tipps

  • Achten Sie darauf, dass 70 bis 80 Prozent Ihrer Ernährung aus mineralstoffreichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Kräutern und Kartoffeln bestehen. Diese fördern die basenbildende Wirkung und helfen, den pH-Wert im Organismus auszugleichen.
  • Beschränken Sie den Verzehr von tierischen Produkten wie Fleisch, Käse und Wurst sowie pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide und Hülsenfrüchten auf 20 bis 30 Prozent der Mahlzeiten. Diese Nahrungsmittel können die Säureproduktion im Organismus erhöhen.
  • Vermeiden Sie Alkohol, Zucker und Weissmehl. Diese Nahrungsmittel blockieren die Säureausscheidung und fördern die Übersäuerung des Organismus. Alkohol belastet die Leber und Zucker erhöht den Blutzuckerspiegel, was die Säureausscheidung beeinträchtigt.
  • Achten Sie auf den Verzehr von Lebensmitteln mit Bitterstoffen wie Artischocken und Grapefruits. Diese unterstützen die Leberfunktion und helfen, Säuren effektiv aus dem Organismus zu entfernen.
  • Reduzieren Sie die Menge an säurelastigen Nahrungsmitteln wie kohlensäurehaltige Getränke wie Limonade, Säfte, Cola, Energy-Drinks, um die Säurelast im Körper zu minimieren. Verzehren Sie mehr Mineralstoffe, um einen Säureüberschuss auszugleichen. 
  • Achten Sie auf eine ausreichende Konzentration an Bikarbonat, um Störungen der Balance zwischen Säuren und Basen zu vermeiden. Mischen Sie einen Teelöffel Natron in ein Glas Wasser und trinken Sie es täglich, um den Säureüberschuss zu neutralisieren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn Sie nach einer üppigen Mahlzeit unter Völlegefühl oder Sodbrennen leiden.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Zellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Regelmässige Bewegung verbessert die Sauerstoffversorgung der Zellen und unterstützt die respiratorischen Prozesse.
  • Gehen Sie in die Sauna oder treiben Sie Sport, um überschüssige Säuren durch Schwitzen auszuscheiden. So unterstützen Sie auf natürliche Weise Ihre Säure-Basen-Balance.
  • Bauen Sie Stress ab. Üben Sie Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation. Stress kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und die Atmung verlangsamen, wodurch weniger Säuren ausgeschieden werden.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Nierenfunktion zu unterstützen und die Ausscheidung von Säuren über den Urin zu fördern. Schneiden Sie eine Zitrone in Scheiben, Viertel oder Achtel und geben Sie diese in zwei Liter Wasser. Obwohl Zitronen sauer schmecken, wirken sie im Organismus basisch.

Ein stabiles Säure-Basen-Verhältnis ist essentiell für Gesundheit und Wohlbefinden. Durch eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil können wir das Zusammenspiel zwischen Säuren und Basen im Organismus unterstützen. Damit fördern wir nicht nur die physische Fitness, sondern auch die geistige Klarheit und Vitalität.