Propolis ist eine besondere Substanz, die Bienen aus verschiedenen Quellen gewinnen. Sie sammeln klebriges Material von den Knospen und der Rinde von Bäumen wie Fichten, Buchen, Kastanien, Eschen, Pappeln, Birken und Obstbäumen. Dieses Material wird mit Pollenbalsam, Bienenwachs und einem speziellen Sekret der Stockbienen vermischt. Die Bienen kneten die Mischung, um die Harze geschmeidig zu machen, mit denen sie dann Fluglöcher verschliessen, Risse abdichten oder Feinde einbalsamieren.
Imker gewinnen Propolis, indem sie vor den Waben ein Gitter anbringen, das die klimatischen Bedingungen im Bienenstock verändert. Dies veranlasst die Bienen, die Löcher im Gitter zu verkleben, so dass der Imker den wertvollen Stoff einsammeln kann. Propolis wird nicht in reiner Form angeboten, da es eher herb als süss wie Honig schmeckt. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Propolisprodukten wie Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform, Lutschbonbons, Rachensprays und Kosmetika.
Propolis zeigt seine hervorragenden Eigenschaften bereits im Bienenstock, wo Tausende von Bienen dicht gedrängt bei konstanten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit leben. Trotz dieser idealen Bedingungen für die Vermehrung von Mikroorganismen bleibt der Bienenstock dank Propolis weitgehend keimfrei. Das liegt daran, dass Propolis viele Krankheitserreger wirksam bekämpft.
Die antibakterielle Wirkung von Propolis verhindert das Anhaften und die Vermehrung von Bakterien auf Oberflächen. Im Labor konnte gezeigt werden, dass Propolis das Wachstum verschiedener Bakterienarten wirksam hemmen kann. Darüber hinaus besitzt Propolis ein antivirales Potenzial und kann das Wachstum verschiedener pilzlicher Arten hemmen, insbesondere von Hefepilzen, die häufig gesundheitliche Probleme verursachen.
Propolis besitzt auch antibiotische Eigenschaften, insbesondere in Kombination mit pharmazeutischen Antibiotika. Diese Kombination kann die Wirkung der Medikamente verstärken, indem sie die Proteinsynthese der Bakterien hemmt und deren Zellwände zusammenbrechen lässt. Dadurch wird die Wirksamkeit der Behandlung erheblich verbessert.
Eine weitere wichtige Besonderheit von Propolis ist ihre antioxidative Wirkung. Sie kann freie Radikale neutralisieren und so oxidativen Stress reduzieren. Propolis erhöht die Produktion antioxidativer Enzyme und verlangsamt den Prozess des programmierten Zelltods. Dies macht Propolis zu einem potentiell wertvollen Mittel im Kampf gegen Zellschäden und Alterungsprozesse.
Der Unterschied zwischen Propolis-Tropfen und Propolis-Tinktur besteht hauptsächlich in der Bezeichnung und der spezifischen Anwendung. Beide basieren auf einer alkoholischen Lösung von Propolis, aber die Begriffe „Tropfen" und „Tinktur" betonen unterschiedliche Aspekte der Verwendung.
Propolis-Tinktur ist eine gebräuchliche Form des Naturprodukts, die durch mehrwöchiges Einlegen von Propolis in hochprozentigen Alkohol hergestellt wird. Durch dieses Verfahren werden die Wirkstoffe aus der Propolis herausgelöst, so dass sie sich mit dem Alkohol vermischen und eine stabile, lange haltbare Lösung bilden. In flüssiger Form ist die Tinktur besonders praktisch für die genaue Dosierung und wird häufig in der Medizin und in Apotheken verwendet.
Propolis-Tropfen sind im Wesentlichen das gleiche Produkt, werden aber oft spezieller bezeichnet. Sie eignen sich besonders zur äusserlichen Anwendung, da sie gezielt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder anderen Produkten wie Zahnpasta oder Hautcremes beigemischt werden können. Die Tropfenform erleichtert eine genaue und gezielte Dosierung auf bestimmte Stellen.
Propolis, ein Naturprodukt der Bienen, kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Besonders betroffen sind Personen mit einer bekannten Allergie gegen Bienen- oder Wespenstiche sowie gegen Honig und Gelée royale. Diese Kontaktallergien äussern sich durch Hautrötungen, Schwellungen und juckenden Hautausschlag. Beim Auftreten dieser Symptome sollte die Verwendung sofort abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden.
Neben allergischen Reaktionen kann Propolis auch andere Nebenwirkungen haben. Dazu gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, ein raues Gefühl im Mund, Brennen in der Speiseröhre und häufiger Harndrang. Diese Nebenwirkungen sind selten und treten meist zu Beginn der Einnahme auf, wenn sich der Körper an die Substanz gewöhnt.
In der Schwangerschaft wird von der Verwendung alkoholhaltiger Propolistinkturen abgeraten. Stattdessen sollten alkoholfreie Varianten oder Propolispulver verwendet werden. Propolis kann das Immunsystem stärken und bei Erkältungskrankheiten unterstützend wirken, was in der Schwangerschaft von Vorteil sein kann.
Auch in der Stillzeit sollte man vorsichtig sein. Insbesondere bei bestehenden Allergien sollte die Behandlung mit einem Arzt besprochen werden, um unerwünschte Reaktionen auszuschliessen.
Propolis bietet aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung aus Harzen, Wachsen und ätherischen Ölen eine hervorragende Unterstützung des Immunsystems. Die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile machen Propolis zu einem wertvollen Bestandteil von Naturheilmitteln und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens.