Nagelpilz

Wenn Sie ihn bemerken, ist es schon zu spät

Ihre Nägel haben eine wellige, verdickte Oberfläche und sind gelblich verfärbt? Dann handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht um einen rein kosmetischen Defekt, sondern um einen Nagelpilz. Diese Infektion kann sich schnell ausbreiten, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Doch wie geht man mit diesem Problem um und kann man ihm überhaupt vorbeugen?

Wie verdeckt man einen Nagel mit Nagelpilz?

Um einen pilzbefallenen Nagel zu kaschieren und zu behandeln, kann ein spezieller antimykotischer Nagellack verwendet werden. Dieser Lack enthält Wirkstoffe wie Ciclopirox, Amorolfin und Bifonazol, die den Pilz abtöten sollen. In leichten Fällen reicht es oft aus, diesen Lack direkt auf den befallenen Nagel aufzutragen.

Alternativ stehen Cremes und Salben zur Verfügung, die ebenfalls antimykotische Eigenschaften besitzen und direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Diese lokalen Behandlungsformen sind besonders wirksam, wenn die Nagelwurzel nicht betroffen ist, nur einzelne Nägel befallen sind und der Nagel nicht vollständig befallen ist.

Antimykotika in Form von Lacken, Cremes und Salben sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Oft ist es notwendig, die Oberfläche des befallenen Nagels vor der Behandlung leicht anzufeilen, um die Wirksamkeit der Mittel zu erhöhen. Bei Unsicherheiten in der Anwendung sollte man sich in der Apotheke oder beim Arzt beraten lassen.

Kann man kosmetischen Nagellack tragen, wenn man Nagelpilz hat?

Wer unter Nagelpilz leidet, sollte auf kosmetische Nagellacke verzichten. Farblacke und Klarlacke bilden auf dem Nagel eine undurchlässige Schicht, die verhindert, dass Sauerstoff an den Fingernagel gelangt. Sauerstoff ist aber wichtig für die Heilung des Nagels; wird er durch den Lack blockiert, verzögert sich die Regeneration des erkrankten Nagels. Künstliche Nagelmodellage hat den gleichen negativen Effekt.

Ausserdem belastet das regelmässige Auftragen und Entfernen von Lack den Nagel. Die Prozedur des Lackierens und die Verwendung von aggressiven Nagellackentfernern stressen den Nagel zusätzlich. Während ein gesunder Nagel dies verkraftet, stellt es für einen pilzbefallenen Nagel eine zusätzliche Belastung dar, die den Heilungsprozess erschweren kann.

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  • Eine Pilzerkrankung befällt die Zehennägel viermal häufiger als die Fingernägel.
  • Nagelpilz verursacht bei gesunden Menschen in der Regel keine weiteren Beschwerden, doch verschwindet er auch nicht von selbst.
  • Sportler kommen in Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen potenziell öfter mit dem Nagelpilzerreger in Kontakt als Menschen, die keinen Sport treiben.

Wie gut wirkt die Laser-Behandlung gegen Nagelpilz?

Die Laserbehandlung von Nagelpilz hat sich als wirksame Methode etabliert. Moderne, speziell für diesen medizinischen Zweck zugelassene gepulste Laser entfernen die befallene Nagelmasse, drängen den Pilz zurück und hellen gleichzeitig den Nagel auf. Gesundes Gewebe wird dabei nicht geschädigt.

Studien belegen den Erfolg der Lasertherapie: Die unschönen Flecken verschwinden und der Nagel wird wieder heller. Die Methode wird häufig eingesetzt, wenn andere Behandlungen wie antimykotische Lacke oder Tabletten nicht wirken oder nicht geeignet sind, zum Beispiel bei Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern und älteren Menschen.

Die Behandlung umfasst in der Regel zwei bis acht Sitzungen im Abstand von etwa einem Monat. Innerhalb von acht bis 16 Wochen sollte eine deutliche Verbesserung und Aufhellung des Nagels sichtbar sein.

Wie beugen Sie Fuss- und Nagelpilz vor?

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Wie wirksam sind Tabletten gegen Nagelpilz?

Tabletten gegen Nagelpilz mit antimykotischen Wirkstoffen wie Terbinafin, Itraconazol und Fluconazol sind besonders wirksam, wenn viele Nägel oder grosse Nagelflächen betroffen sind. Diese systemische Therapie wird vom Spezialisten verordnet und ergänzt oft die lokale Behandlung, wenn diese allein nicht ausreicht.

Bei der Auswahl des Wirkstoffs berücksichtigt der Fachmann den genauen Pilzerreger sowie individuelle Faktoren wie Schwangerschaft oder Alter der Patientin. Schwangere Frauen erhalten zum Beispiel eher Clotrimazol oder Miconazol, ältere Patienten oft Terbinafin, da es weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hat.

Die Behandlung dauert in der Regel etwa drei Monate und ist wirksamer als lokale Therapien. Nebenwirkungen können Magen-Darm-Beschwerden und Geschmacksverlust sein und es besteht die Gefahr von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Deshalb ist es ratsam, den Therapeuten über alle eingenommenen Medikamente zu informieren.

Bei besonders schweren Infektionen wird die Einnahme von Tabletten oft mit einer lokalen Therapie kombiniert, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Was sind die natürlichen Behandlungen für Nagelpilz?

Nagelpilz kann mit verschiedenen natürlichen Mitteln behandelt werden, die als Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen medizinischen Cremes und Lacken verwendet werden können. Ein wirksames Mittel ist Teebaumöl, ein ätherisches Öl aus den Blättern des Teebaums. Studien haben gezeigt, dass 100% Teebaumöl genauso wirksam ist wie herkömmliche Antimykotika.

Ein weiteres vielversprechendes Mittel ist Oreganoöl, das Thymol enthält, ein starkes Antimykotikum. Oreganoöl wird häufig als natürliches Antibiotikum verwendet und kann auch gegen Nagelpilz eingesetzt werden. Kokosöl ist ebenfalls wirksam, da es Laurinsäure und Caprylsäure enthält, die antimykotische Eigenschaften besitzen. Das regelmässige Einmassieren von Kokosöl in die befallenen Nägel kann helfen, den Pilz zu beseitigen.

Essig, insbesondere Apfelessig, ist ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Nagelpilz. Essigsäure wirkt antimykotisch und antibakteriell, was ein Fussbad in einer Mischung aus Essig und warmem Wasser besonders effektiv macht. Kolloidales Silber hat sich im Labor als wirksam gegen verschiedene Pilzarten erwiesen und Anwender berichten von positiven Erfahrungen bei der Bekämpfung von Nagelpilz.

Fussbäder mit basischen Salzen können ebenfalls helfen, den Pilz zu bekämpfen und das Nagelmilieu zu verbessern. Propolis, ein Bienenprodukt, hat nachweislich pilzhemmende Eigenschaften und kann bei regelmässiger Anwendung Nagelpilz reduzieren. Schliesslich hat sich ozonisiertes Sonnenblumenöl in Studien als besonders wirksam erwiesen. Es war sogar wirksamer als einige pharmazeutische Antimykotika und kann helfen, den Pilz zu bekämpfen.

Behandlung von Nagelpilz – Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf Nagelpilz sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, denn eine frühzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen. Wenn Sie Anzeichen wie Verfärbungen, Verdickungen oder Verformungen der Nägel bemerken, sollten Sie so bald wie möglich ärztlichen Rat einholen. Der Arzt kann die Infektion genau diagnostizieren und je nach Schwere der Erkrankung eine geeignete Therapie vorschlagen.

Ein Arztbesuch ist besonders ratsam, wenn Sie zum ersten Mal an Nagelpilz erkrankt sind oder wenn mehr als die Hälfte des Nagels betroffen ist, was eine systemische Behandlung mit verschreibungspflichtigen Tabletten erforderlich machen kann. Auch bei bestehenden chronischen Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll, um mögliche Komplikationen wie Wundrose zu vermeiden. Auch Diabetiker sollten frühzeitig ärztlich betreut werden, da sie ein erhöhtes Risiko für Nagelpilz und Sekundärinfektionen haben. Bei Kindern ist es besonders wichtig, dass jede Nagelpilzinfektion von einem Arzt behandelt wird, um die richtige Therapie zu gewährleisten.

Wie man Nagelpilz vorbeugen kann: praktische Tipps

  • Trocknen Sie Ihre Füsse nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen gründlich ab und föhnen Sie die Füsse gegebenenfalls trocken.
  • Vermeiden Sie barfuss zu gehen in öffentlichen Bereichen wie Hotels, Fitnessstudios, Schwimmbädern, Saunen und Umkleideräumen. Barfusslaufen ist ein Risikofaktor für die Übertragung von Erregern. Achten Sie besonders auf Ihre Zehen und auf Symptome einer Pilzinfektion wie verdickte Nagelplatte und verfärbte Fussnägel.
  • Tragen Sie Badeschlappen, um das Infektionsrisiko durch Erreger von Fusspilz und Onychomykose zu verringern. Feilen Sie befallene Nägel regelmässig ab, um die Ausbreitung einer Pilzinfektion durch Fadenpilze zu verhindern.
  • Wählen Sie gut sitzende, luftige Schuhe und vermeiden Sie enge oder drückende Modelle.
  • Wechseln Sie Ihre Schuhe regelmässig und lassen Sie sie nach dem Tragen gut auslüften.
  • Waschen Sie Ihre Socken und Handtücher bei mindestens 60°C, um Pilzsporen abzutöten.
  • Tragen Sie Socken aus natürlichen Materialien wie Baumwolle und wechseln Sie diese täglich.
  • Pflegen Sie Ihre Fingernägel regelmässig und halten Sie die Nagelhaut geschmeidig.
  • Schneiden Sie die Nägel nicht zu kurz, um Verletzungen des Nagelbetts zu vermeiden.
  • Bei der Maniküre und Pediküre sollten Sie auf sterile Instrumente und saubere Arbeitsbedingungen achten.
  • Teilen Sie Handtücher, Socken und Schuhe nicht mit anderen.
  • Benutzen Sie spezielle Anti-Pilz-Sprays für Ihre Schuhe, um eine Ansteckung zu vermeiden.
  • Reduzieren Sie das Tragen von Gummistiefeln oder anderen nicht atmungsaktiven Schuhen.
  • Achten Sie darauf, dass Bettwäsche und Badematten regelmässig bei hohen Temperaturen gewaschen werden.

Um Nagelpilz wirksam zu bekämpfen, ist eine konsequente Behandlung unerlässlich. Achten Sie auf eine gute Fuss- und Nagelhygiene und ergreifen Sie vorbeugende Massnahmen, um zukünftige Infektionen zu vermeiden. Bei anhaltenden Beschwerden oder schweren Fällen sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden.