Heilerde

So heilen Eiszeitgletscher heute unsere Haut und Magen

Mit Heilerde hat die Naturmedizin schon seit Jahrhunderten positive Erfahrungen gemacht. Dieses einfache Mittel bringt Magen, Darm und Ihre Verdauung in Schwung und sorgt für gesunde Haut. Was genau bewirkt sie und wie können Sie Heilerde anwenden?


Heilerde ist ein natürliches, mineralisches Pulver und wird aus Löss gewonnen. Löss entstand während der letzten Eiszeit, als Felsen von massiven Eis- und Schneemassen zu Gestein zermalmt und von Wind und Wasser zu feinem Staub zerkleinert wurden. Die Wirkung von Heilerde hängt von ihrer einzigartigen Zusammensetzung ab. Je nach Herkunft kann Heilerde reich an Mineralien und Spurenelementen wie Kieselsäure, Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor, Kupfer, Natriumsalzen, Silizium, Manganverbindungen und Phosphaten sein. Heilerde wird äusserlich bei verschiedenen Hautproblemen und innerlich bei zahlreichen Magen-Darm-Beschwerden angewendet. Damit sie sich für medizinische Zwecke eignet, wird sie gereinigt und bei etwa 130 Grad Celsius desinfiziert und getrocknet.

Obwohl ein einzelnes Korn von Heilerde nur ein Tausendstel Millimeter gross ist, ergeben die Körner in ihrer Gesamtheit erstaunlich riesige Oberflächen, so dass Heilerde wie ein Schwamm wirkt. Die kleinsten Lössteilchen saugen Flüssigkeit und somit auch Giftstoffe auf. Hier gilt: je feiner die Erde gemahlen ist, desto grösser ist ihre Oberfläche, also der Schwamm, der alles Schädliche aufsaugt und bindet. Sogar das schädliche LDL-Cholesterin kann gebunden werden. Eine Heilerde-Kur kann dazu beitragen, den Darm zu entgiften, bei Darminfektionen, Verstopfung, Durchfall, Lebensmittelvergiftung zu helfen und den Stoffwechsel anzuregen. Dieser Schwamm ist auch bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen hilfreich, da die überflüssige Magensäure aufgesaugt wird und das Säure-Basen-Verhältnis ausgeglichen wird. Dabei werden nur überschüssige Säuren gebunden bis das physiologische Gleichgewicht erreicht wird. Heilerde hilft auch bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme, Bartflechte (Hautpilzerkrankung bei Männern) und Wunden sowie bei Hautproblemen wie fettige oder zu Unreinheiten neigende Haut. Haare können auch von Heilerde profitieren. Dafür wird sie äusserlich angewendet.

Hier stellen wir Ihnen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten dieses Naturmittels vor.

  • Sie können Heilerde in Form von Pulver kaufen. Auf der Packung steht, ob sich diese zur innerlichen oder nur zur äusserlichen Anwendung eignet. Zur innerlichen Anwendung werden auch Kapseln mit Heilerde angeboten. Sie eignen sich für Menschen, die Schwierigkeiten haben, das Wasser-Heilerde-Gemisch zu schlucken.
  • Bei Magen-Darm-Problemen rühren Sie ein bis zwei Teelöffel Feinpulver in circa 200 Millilitern Wasser gut auf, lassen Sie es acht Stunden lang ziehen, rühren Sie es um und trinken es schluckweise.
  • Dieselbe Mischung eignet sich gegen Verstopfung oder bei gereiztem Darm. Doch in diesem Fall rühren Sie das Ganze nicht um. Trinken Sie nur das Wasser ab und lassen Sie den Satz stehen.
  • Bei Sodbrennen rühren Sie ein bis zwei Teelöffel Feinpulver in ein halbes Glas Wasser gut ein und trinken diese Mischung sofort in einem Zug aus. Bei Bedarf nehmen Sie Heilerde dreimal täglich. Ihre volle Wirkung entfaltet Heilerde in der Regel erst nach sechs Wochen.
  • Zur äusserlichen Anwendung eignet sich ein homogener Schlamm aus Heilerde und Leitungswasser, der auf die Haut gestrichen wird. Zur Dosierung beachten Sie den Beipackzettel.
  • Mit Heilerde können Sie Ihre Haare sanft reinigen und stärken. Rühren Sie Heilerde einfach zusammen mit anderen wirksamen Zutaten (wie frischen Brennnesseln, Honig, Öl) zu einem Shampoo an.
  • Sie können eine Waschlotion zur Gesichts- und Körperreinigung selber machen. Mischen Sie dazu grüne Heilerde, Sahne und Honig und wenden Sie den Mix als herkömmliche Waschlotion an.
  • Bei Insektenstichen, Verbrennungen, Arthrose, Prellungen und rheumatischen Beschwerden machen Sie kalte Wickel mit etwas Heilerde. Das lässt die Gefässe zusammenziehen und bringt Erleichterung.
  • Bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen oder Hexenschuss sind warme Umschläge mit Heilerde sinnvoll. Sie sorgen für eine bessere Durchblutung und Stoffwechselprodukte-Ausscheidung.
  • Für eine trockene Haut eignet sich eine Maske aus zwei Teelöffeln Heilerde, ein paar Tropfen Mandel-, Jojoba-, Kokos- oder Avocadoöl, die in destilliertem Wasser zu einer breiigen Masse verrührt werden. Wenden Sie diese Maske einmal pro Monat ein.
  • Für eine fettige Haut eignet sich folgende Maske, die zweimal pro Woche angewendet wird: mischen Sie zwei gehäufte Teelöffel Heilerde, einen Teelöffel abgekühlten Salbeitee, Hamamelis-Gesichtswasser oder Kräuterextrakte wie Kamille oder Lindenblüte sowie destilliertes Wasser zu einer breiigen Masse und lassen Sie das Ganze zehn Minuten lang auf der Haut wirken.
  • Verwenden Sie keine Metallgefässe oder -löffel, sondern nur aus Keramik, Glas, Ton oder Holz. Ansonsten löst der Kontakt mit Metall Oxidationsprozesse aus, welche die wertvollen Eigenschaften der Heilerde entwerten.
  • Nehmen Sie Heilerde nicht zusammen mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungen ein. Halten Sie mehrere Stunden Abstand, sonst können Arzneistoffe im Verdauungstrakt von der mineralischen Erde absorbiert und ausgeschieden werden.
Probieren Sie dieses wirksame Naturheilmittel selbst aus!

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  • Bereits im Altertum wurde Heilerde als Heilmittel bei Wunden und Insektenstichen angewendet.
  • Viele bekannte Ärzte und Naturheilkundler wie Dioskurides, Avicenna, Sebastian Kneipp und Adolf Just schätzten die gesundheitliche Wirkung der Heilerde.

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