Erste Hilfe

So einfach retten Sie in Notfällen Leben

Erste Hilfe rettet Leben! Dies ist ein überzeugender Grund, um zu wissen, wie man erste Hilfe im Notfall leistet. Unfälle passieren oft, wenn man am wenigsten damit rechnet. Dabei wissen viele Menschen nicht Bescheid, was sie in einem solchen Moment alles tun können. Wie sollte man handeln, wenn ein Notfall eintritt?
Erste Hilfe rettet Leben! Dies ist ein überzeugender Grund, um zu wissen, wie man erste Hilfe im Notfall leistet. Unfälle passieren oft, wenn man am wenigsten damit rechnet. Dabei wissen viele Menschen nicht Bescheid, was sie in einem solchen Moment alles tun können. Wie sollte man handeln, wenn ein Notfall eintritt?

Eine schnelle erste Hilfe ist lebenswichtig, da wertvolle Zeit verloren geht, bis die Rettungskräfte eintreffen. Zu erster Hilfe zählen lebensrettende Sofortmassnahmen, der Notruf und das Sichern der Unfallstelle. Dabei sollte man unbedingt auch auf eigene Sicherheit achten.

Zuerst setzt man Notruf ab, sonst kann zu viel Zeit verloren gehen, bis der Notarzt den Verletzten erreicht. Man liefert für den Rettungsdienst folgende Informationen: wo der Unfall passiert ist, was genau geschehen ist, wie viele Verletzte es gibt und welche Art von Verletzungen sie haben. Falls die betroffene Person bei Bewusstsein ist, spricht man sie an und hilft ihr situationsgerecht. Ist die verletzte Person bewusstlos, sollte der Ersthelfer prüfen, ob sie atmen kann. Bei normaler Atmung und wenn keine Gefahr einer Verletzung der Wirbelsäule vorliegt, dann bringt man sie in sogenannte stabile Seitenlage, um die Erstickungsgefahr durch Flüssigkeiten wie Blut oder Erbrochenes zu verhindern und damit ihre eigene Zunge die Atemwege nicht blockiert. Danach sollte die Atmung regelmässig überprüft werden, bis der Rettungsdienst ankommt.



Falls die Person bewusstlos ist und nicht atmet, droht Herzstillstand und die sofortige Herzdruckmassage ist die einzige rettende Massnahme. Man legt den Betroffenen flach auf einen harten Untergrund, beugt sich über ihn und drückt mit übereinander gelegten Handflächen 30 Mal rhythmisch und kräftig auf die Mitte des Brustbeins. Danach kommen zwei Atemspenden. Dafür neigt man den Kopf des Betroffenen nach hinten, verschliesst seine Nase mit Daumen und Zeigefinger, atmet ein und gibt die eingeatmete Luft über eine Sekunde lang gleichmässig in den geöffneten Mund des Verletzten. Wahlweise schliesst man auch den Mund des Verletzten und beatmet ihn über die Nase. Man führt 30 Mal Herzdruckmassage und 2 Mal Beatmung im Wechsel durch. Traut der Ersthelfer sich keine Beatmung zu, kann er ausschliesslich die Herzdruckmassage durchführen. Diese lebenswichtige Wiederbelebungsmassnahme führt man immer wieder durch, bis die betroffene Person wieder atmet oder bis die Rettungskräfte eingetroffen sind. Bei einer starken Blutung ist es auch lebenswichtig, diese zu stillen, um einen möglichen Kreislaufkollaps zu verhindern.

Das sind grundlegende Massnahmen. Aber was sollte man in verschiedenen Notfällen beachten? Hier finden Sie die besten Tipps.

  • Bei einer Blutung legen Sie einen Druckverband an. Dazu decken Sie die Wunde mit einer sterilen Wundauflage ab und wickeln Sie einen Verband einige Male herum, um diese zu fixieren. Legen Sie ein zweites Druckpolster und wickeln Sie diese wieder um. Lagern Sie das verletzte Körperteil möglichst hoch. Falls Sie keinen Verband dabei haben, können Sie einfach mit einem Tuch auf die Wunde drücken.
  • Bei Nasenbluten setzen Sie den Betroffenen aufrecht hin und neigen seinen Kopf nach vorn und unten. Den Kopf in den Nacken zu legen, wie es die meisten Menschen reflexartig machen, ist keine gute Idee: so kann das Blut in Atemwege oder in den Magen gelangen und Übelkeit fördern.
  • Bei einem epileptischen Anfall entfernen Sie gefährliche Gegenstände (zum Beispiel Gläser) aus der unmittelbaren Umgebung des Betroffenen und schützen Sie seinen Kopf, falls die Person das Bewusstsein verliert. Dazu können Sie der Person eine Jacke unterlegen. Versuchen Sie keinesfalls, dem Betroffenen etwas zwischen die Zähne zu schieben und halten Sie ihn bei Muskelkrämpfen nicht fest! Das alles kann ihn stark verletzen. Endet ein epileptischer Anfall nicht innerhalb von fünf Minuten, rufen Sie den Rettungsdienst an.
  • Bei einer Verbrennung kühlen Sie die betroffene Stelle gleich mit fliessendem Wasser für mindestens zehn Minuten und decken Sie die Wunde nach Möglichkeit mit einer sterilen Wundauflage, am besten mit einem Brandtuch ab. Bei starken Verbrennungen rufen Sie den Rettungsdienst an.
  • Bei einer Erfrierung wärmen Sie die unterkühlte Person langsam auf. Die Blutzirkulation in den betroffenen Stellen ist nicht so gut wie sonst, das ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Wird der Betroffene zu stark bewegt oder erwärmt, setzt die Blutzirkulation abrupt wieder ein, was in einigen Fällen zum Kreislaufstillstand führen kann. Sie können die betroffene Stelle zuerst mit der eigenen Körpertemperatur (zum Beispiel zwischen den Oberschenkeln) langsam erwärmen. Warme Getränke helfen, den Körper innerlich aufzuwärmen. Alkohol ist nicht geeignet.
  • Bei einem Knochenbruch stellen Sie die betroffene Körperpartie ruhig, so dass der Verletzte sie nicht bewegt. Wenn möglich, können Sie den verletzten Knochen mit eingerollten Kleidungsstücken umpolstern, um ihn zu stabilisieren. Ein Coolpack oder ein Eisbeutel auf der verletzen Stelle (aber nur bei einem geschlossenen Knochenbruch und nicht direkt auf der Haut) hilft gegen Schmerzen und beugt Schwellungen vor.
  • Bei einer Aspiration (Fremdkörper in der Luftröhre, welcher die Atmung blockiert, so dass der Betroffene nicht mehr effektiv husten kann) kommt der Heimlich-Griff zum Einsatz, um ein Ersticken zu verhindern. Umfassen Sie den Oberbauch des Betroffenen von hinten, platzieren Sie eine Faust zwischen den unteren Rand des Brustbeins und den Bauchnabel, legen Sie die andere Hand darauf und drücken Sie kräftig und ruckartig in den Bauch nach hinten oben. So entsteht ein Überdruck, welcher den Fremdkörper nach oben befördert.
  • Den Heimlich-Griff können Sie bei Bedarf auch an sich selbst durchführen, falls Sie selber einen Fremdkörper in die Atemwege bekommen haben und niemand Ihnen Erste Hilfe leisten kann. In diesem Fall legen Sie Ihre eigenen Hände nach demselben Prinzip im Bereich zwischen Bauchnabel und Rippenbogen und drücken Sie mehrmals schnell nach innen und oben. Falls es Ihnen an Kraft mangelt, können Sie auf einen Stuhl oder einen anderen passenden Gegenstand stossen.
  • Sie können lebensrettende Informationen immer mit dabei haben. Laden Sie dazu auf Ihr Smartphone beispielsweise eine kostenlose Erste-Hilfe-App mit Anleitungen, welche das Schweizerische Rote Kreuz entwickelt hat.
  • Um sicher zu sein, wie Sie in einem Notfall richtig reagieren können, machen Sie am besten einen Erste-Hilfe-Kurs. Das SRK und seine Rettungsorganisationen Samariter Schweiz, Schweizerischer Militär-Sanitäts-Verband (SMSV), Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) und Schweizerischer Verein für Such- und Rettungshunde (REDOG) bieten entsprechende Ausbildungen an.
Für die Erste Hilfe gilt: nicht perfekt ist immer besser als gar nicht. Und mit diesen Tipps sind Sie immer gut für eine Notfall-Situation gewappnet!

editorial.facts

  • Nur jede zweite befragte Person in der Schweiz traut sich zu, in einem Notfall zu helfen.
  • Beginnt man sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung bei einer nicht atmenden, bewusstlosen Person, verdoppeln oder verdreifachen sich ihre Überlebenschancen.
  • Bei einem Herzstillstand ist es bereits nach fünf Minuten ohne Wiederbelebungsmassnahmen unwahrscheinlich, dass der Betroffene überlebt.

In welchen Notfällen haben Sie schon einmal Erste Hilfe geleistet?

Blutung
Verbrennung
Knochenbruch
Herzstillstand
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