Calcium

Was Ihre Knochen dringend brauchen

Calcium ist einer der bekanntesten Mineralstoffe, der für uns lebenswichtig ist. Unser Körper kann diesen Mineralstoff nicht selber herstellen, obwohl Calcium mengenmässig am stärksten im Körper vertreten ist.
Calcium ist einer der bekanntesten Mineralstoffe, der für uns lebenswichtig ist. Unser Körper kann diesen Mineralstoff nicht selber herstellen, obwohl Calcium mengenmässig am stärksten im Körper vertreten ist.

Die Menge an Calcium in Zellen und Blut wird von unserem Körper präzise kontrolliert. Zwei Hormone – Parathormon und Calcitonin – regeln den Calciumgehalt im Blut. Sinkt der Calciumspiegel im Blut, bilden die Nebenschilddrüsen mehr Parathormon, das seinerseits unsere Knochen zur Freisetzung von Calcium ins Blut stimuliert, und den Verdauungstrakt dazu anregt, mehr Calcium aufzunehmen, sowie die Nieren dazu, weniger Calcium mit dem Urin auszuscheiden. Calcitonin ist ein Schilddrüsenhormon, das den Calciumspiegel im Blut senkt, indem es den Knochenabbau verlangsamt. Unsere Knochen dienen als Calcium-Depot, und Calcium wird je nach Bedarf daraus abgegeben, um einen konstanten Calciumspiegel im Blut aufrechtzuerhalten. Nimmt man nicht genügend Calcium auf, entzieht der Körper den Knochen zu viel davon. Die Knochen werden dadurch geschwächt, und das Risiko für Knochenbrüche sowie Osteoporose steigt.

Calcium hat viele wichtigen Aufgaben in unserem Körper: es sorgt für stabile Zellwände und die Vermehrung von Zellen, für einen gesunden Herzrhythmus und ist an der Blutgerinnung sowie an der Reizübertragung und Übertragung von Nervensignalen zwischen den Muskeln und Nerven beteiligt. Zahlreiche Enzyme können dank Calcium als Cofaktor gut funktionieren. Starke Knochen und Zähne sind auch ohne diesen Mineralstoff kaum denkbar: Calcium mineralisiert und festigt das Knochengewebe und härtet die Zähne. Ungefähr 1.2 kg Calcium befinden sich in den Knochen und Zähnen eines Erwachsenen. Daneben unterstützt es die Ausschüttung von Insulin, ist wichtig für die Muskelkontraktion und kann bei Sonnenallergie antiallergisch wirken.

Kinder, Schwangere und Stillende, ältere Menschen (besonders Frauen) sowie Menschen mit einer Milchzuckerunverträglichkeit und Leistungssportler mit hohen Schweissverlusten haben einen erhöhten Bedarf an Calcium. Einige Hormon- und Verdauungsstörungen, hoher Kaffee- oder Alkoholkonsum, Nieren-, Bauchspeicheldrüse- und Schilddrüsenerkrankungen, Magnesium- und Vitamin D-Mangel, harntreibende Mittel und eine calciumarme Ernährungsweise können einen Calciummangel verursachen. Man bekommt Muskelkrämpfe, brüchige Fingernägel, Herz- und Kreislaufprobleme, Störungen im Knochenstoffwechsel bis Osteoporose und Rachitis, Karies, Parodontose sowie Grauen Star und sogar psychische Störungen.

Was tun, um seinen Calciumspiegel aufrechtzuerhalten? Hier sind einige wirksame Tipps.

  • Milch und Milchprodukte sind die bekanntesten calciumreichen Lebensmittel: schon 200 ml Kuhmilch können ein Viertel des täglichen Calciumbedarfs decken.
  • Zu den weiteren calciumreichen Produkten zählt Käse. Insbesondere gilt das für Hart- und Schnittkäse wie Parmesan, Emmentaler oder Tilsiter.
  • Grünes Blattgemüse wie Grünkohl, Ruccola oder Fenchel sind gute pflanzliche Calciumquellen. Empfehlenswert sind auch Kräuter wie Petersilie oder Dill sowie Nüsse und Samen.
  • Es gibt calciumreiche Mineralwässer, die mehr als 150 mg Calcium pro Liter liefern.
  • Greift man zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Calcium, sollte man darauf achten, in welcher Form der Mineralstoff aufgenommen wird. Studien zeigen, dass Calciumcarbonat schlecht verwertbar ist. Besser sind Calciumgluconat oder Calciumcitrat, die unabhängig von der Magensäure aufgenommen werden können.
  • Am besten nimmt man Calcium nicht isoliert ein, sondern in Kombination mit Vitamin D, Vitamin K und Magnesium. Sonst kann es in die Blutgefässe eindringen und sich dort an den Wänden anlagern.
  • Achten Sie unbedingt auf die Dosierung, da überschüssiges Calcium in Tablettenform nicht ausgeschieden wird, sondern sich im Gewebe anlagern und zu Kalkablagerungen in den Arterien führen kann.
Mit diesen Tipps sind Sie immer gut mit dem lebenswichtigen Mineralstoff Calcium.

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  • In den Wechseljahren nimmt die Konzentration von Östrogen und somit die Aufnahme von Calcium in der Knochenstruktur ab. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Calciumzufuhr zu achten.
  • Über Schweiss, Urin und Stuhl verliert man täglich etwa 300 mg Calcium.
  • Ohne Vitamin D ist eine ausreichende Calciumaufnahme nicht möglich. Vitamin D hilft, Calcium in die Knochen und Zähne einzubauen.