Koriander

Das älteste Kraut der Welt für Ihr Immunsystem

Neben seinem unverwechselbaren Geschmack, den nicht jeder mag, besitzt dieses Kraut auch heilende Eigenschaften, die bei Verdauungsproblemen, chronischen Entzündungen und anderen Gesundheitszuständen nützlich sein können. Wie können auch Sie die Vorzüge von Koriander nutzen?
Koriander (Coriandrum sativum) zählt zu den ältesten Küchenkräutern weltweit. Der Name „Koriander” stammt vom griechischen Wort „koris” ab, was Wanze bedeutet. Dies könnte auf den intensiven, wanzenähnlichen Geruch der frischen Teile der Pflanze, wie Blätter und unreife Früchte, zurückzuführen sein. Koriander ist ein kleines Kraut mit grosser Wirkung. Mit seinen gesunden Nährstoffen, ätherischen Ölen und Proteinen hilft er bei vielen Beschwerden. Er bekämpft Entzündungen, wirkt gegen Bakterien, fördert die Durchblutung und hilft bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Durchfall. Darüber hinaus lindert er chronisch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen, unterstützt die Entgiftung des Körpers, lindert Blasenentzündungen, senkt Cholesterin und Blutzucker, wirkt antibakteriell gegen Salmonellen und fördert die Heilung von Wunden und Geschwüren im Mund. Korianderöl enthält Linalol, Pineol, Borneol, Limonen und Geraniol. Die in diesem Öl enthaltenen Phenole, die zu den gesunden Pflanzenstoffen gehören, regen die Produktion von Enzymen und Verdauungssäften in unserem Körper an. Dodecenal wirkt antibakteriell und verleiht Parfüms und Kosmetika einen frischen Zitrusduft. Kampfer fördert die Durchblutung und hilft, Schleim zu lösen. Diese wertvollen Inhaltsstoffe finden sich nicht nur im Korianderöl, sondern auch in den Blättern und den süsslich-herben Samen. Zwei Esslöffel gemahlene Samen decken 68% des Tagesbedarfs an Vitamin K, 10% an Eisen, 8% an Calcium und 4% an Vitamin C. Das aus den Samen gewonnene ätherische Korianderöl ist ein wahrer Superheld im Kampf gegen Keime, selbst gegen die resistentesten Krankenhauskeime. Das Universitätsklinikum Freiburg hat herausgefunden, dass der im Korianderöl enthaltene Inhaltsstoff Linalool stark antibakteriell und fungizid wirkt. Tests einer portugiesischen Universität haben gezeigt, dass bereits eine 1.6-prozentige Lösung von Korianderöl fast alle Bakterienarten, darunter auch gefährliche Salmonellen und Escherichia coli, abtöten oder zumindest in ihrer Vermehrung stark einschränken kann. Dies zeigt nicht nur den präventiven Wert von Koriander als Lebensmittel, sondern auch sein Potenzial als natürlicher Zusatz in unserer Ernährung. Koriander schmeckt also nicht nur gut, sondern ist auch ein echter Gesundheitsbooster. Labortests haben gezeigt, dass das in frischen Korianderblättern enthaltene Dodecenal ein natürliches antibakterielles Kraftpaket ist. Gegen gefährliche Salmonellen wirkt es sogar doppelt so gut wie das herkömmliche Antibiotikum Gentamicin. Forscher der University of California in Berkeley entdeckten nicht nur Dodecenal, sondern rund ein Dutzend weiterer antibiotischer Helden im Koriander, die Bakterien effektiv bekämpfen können. Citroneol, ein Bestandteil des ätherischen Korianderöls, wirkt nicht nur als hervorragendes Antiseptikum, sondern bekämpft auch Mikroben. So wirkt der Genuss von Koriander nicht nur heilend bei Bläschen und kleinen Geschwüren im Mund, sondern sorgt gleichzeitig für einen frischen Atem. Korianderblätter sind ein wahrer Schatz an Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen und helfen, das natürliche Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten. Das stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern kann auch bei chronischen Entzündungskrankheiten wie Rheuma helfen. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die an solchen Krankheiten leiden, oft einen niedrigen Antioxidantienspiegel haben. Der hohe Gehalt an Antioxidantien in Korianderblättern könnte dazu beitragen, diesen Spiegel zu erhöhen und so Entzündungen zu lindern. Die in der Zeitschrift „Plant Foods for Human Nutrition” veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, dass Koriander den höchsten Gehalt an antioxidativ wirkenden Carotinoiden Beta-Carotin und Beta-Cryptoxanthin sowie Lutein und Zeaxanthin enthält. In Versuchen am All India Institute of Medical Sciences wurde ein Extrakt aus Koriandersamen an Laborratten mit Rheuma getestet. Das Ergebnis: Die mit Koriander behandelten Tiere litten deutlich weniger unter Entzündungen und Schwellungen als die mit Kortison behandelten. Koriander spielt eine wichtige Rolle bei der Ausleitung schädlicher Schwermetalle wie Quecksilber, Kadmium, Blei und Aluminium aus dem Körper. Diese Metalle können sich im Gewebe ablagern, das Immunsystem beeinträchtigen und langfristig zu schweren Krankheiten wie Alzheimer oder Krebs führen. Koriander ist so etwas wie das Supermittel der Entgiftung. Er fängt die Moleküle der Gifte und Schwermetalle ein, transportiert sie aus dem Körper und sorgt so für eine Reinigung von innen. Koriander enthält Säuren, die das Cholesterin im Blut abbauen und Venen und Arterien wirksam reinigen. Und nicht nur das: Koriander regt die Hormondrüsen an, mehr Insulin aus der Bauchspeicheldrüse zu produzieren. Dies ist besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes nützlich, da es ihnen hilft, ihren Blutzuckerspiegel besser zu regulieren. Wie können auch Sie von all diesen gesundheitsfördernden Eigenschaften des Korianders profitieren? Wir haben die besten Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.
  • Korianderpulver hat einen milden, süssen, fruchtigen Geschmack mit einer leichten Orangennote. Im Vergleich zum frischen Kraut ist es viel milder. Ganze Koriandersamen lassen sich gut im Mörser zerkleinern. Für einen intensiveren Geschmack können die Samen in einer Antihaftpfanne ohne Öl leicht angeröstet werden.
  • Gemahlener Koriander ist nicht nur in der asiatischen Küche toll, sondern passt auch super zu Kompott, herzhaftem Gulasch, Gebäck, Punsch und Brot. Sie können das Pulver auch in Butter mischen und diese dann auf Brot, Kartoffeln, Ofengemüse oder Reisgerichten geniessen. Einfach die Butter cremig rühren, mit Koriander und etwas Fleur de Sel würzen – das schmeckt richtig gut.
  • Ganze Korianderblätter sind super für frische Salate, Gemüsegerichte, Fleisch, Fisch und Geflügel. Wenn man sie frisch hackt, verleihen sie Currys einen grossartigen Geschmack. Man kann den Koriander ganz einfach waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen oder mit den feinen Stielen zusammen hacken. So wird jedes Gericht einfach aufgepeppt.
  • Genau wie viele andere Kräuter kann Koriandergrün einfach mit süssen Früchten zu einem leckeren Smoothie gemixt werden.
  • Ein Korianderpesto lässt sich leicht zu Hause zubereiten. Statt Basilikum nehmen Sie einfach eine Handvoll frische Korianderblätter, eine halbe Tasse Pinienkerne, eine Knoblauchzehe, zwei Esslöffel Zitronensaft und fünf Esslöffel Olivenöl. Alles zusammen in den Mixer geben und das cremige Pesto geniessen!
  • Wenn Sie unter Eisenmangel und Blutarmut leiden, fügen Sie regelmässig eine Handvoll Korianderblätter Ihrer Suppe, Ihrem Salat oder Ihrem Gemüse hinzu. Oder mischen Sie gehackte Korianderblätter mit Olivenöl, Salz und Gewürzen zu einem leckeren Brotaufstrich.
  • Ein Teeaufguss mit Koriander kann Schwellungen lindern, die durch rheumatische Erkrankungen und Arthritis verursacht werden. Zudem hat er eine entwässernde Wirkung und kann bei Wassereinlagerungen aufgrund von Nierenproblemen helfen. Dafür zerkleinert man einen Teelöffel Korianderkörner grob mit einem Mörser, giesst sie mit 200 ml kochendem Wasser auf, lässt den Aufguss eine halbe Stunde ziehen und siebt ihn dann ab. Danach tränkt man ein Mulltuch in dem Aufguss und legt es als Umschlag auf die betroffenen Körperpartien.
  • Koriandertee kann eine einfache und wirksame Lösung für verschiedene Probleme sein. Man kann einige frische Korianderblätter mit heissem Wasser übergiessen oder aus den Samen einen Teeaufguss zubereiten. Dieser Tee hilft vor allem bei Magen-Darm- oder Verdauungsproblemen, aber auch bei Appetitlosigkeit oder Blasenentzündung. Am besten trinkt man den Tee nach dem Essen, damit er seine verdauungsfördernde Wirkung entfalten kann. Empfohlen werden ein bis drei Tassen pro Tag. Es ist ratsam, nach sechs Wochen Anwendung eine Pause einzulegen. Danach kann man wieder sechs Wochen lang Koriandertee trinken. Diese Pause hilft, unerwünschte Langzeitwirkungen zu vermeiden.
  • Korianderöl eignet sich gut für Mundspülungen, um Bakterien im Mund zu bekämpfen. Man kann es auch äusserlich auf die Haut auftragen oder ein Tuch in Koriandertee tränken. Beides kann bei Infektionen helfen oder bei Fusspilz sowie anderen Pilzerkrankungen angewendet werden.
  • Die kanarische Sauce Mojo Verde enthält als Hauptzutat Koriander. Für die Zubereitung werden 100 ml Olivenöl, 50 ml Rot- oder Weissweinessig, zwei bis fünf gehackte Knoblauchzehen, ein Bund frischer Koriander, ein Teelöffel Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer in einem Stabmixer oder Pürierstab püriert. Wenn die Sauce zu dick wird, kann man noch etwas Öl hinzufügen und gut umrühren.
  • Frischer Koriander bleibt im Kühlschrank länger frisch, wenn er in feuchtes Küchenpapier gewickelt wird. Koriander kann auch eingefroren werden. Wenn Sie das Samenpulver in einem dunklen, luftdichten Behälter aufbewahren, bleibt sein Geschmack bis zu 6 Monaten erhalten.
  • Eine Überdosierung mit frischem Koriander ist nicht möglich, da das giftige Cumarin nur in sehr geringen, gesundheitlich unbedenklichen Mengen enthalten ist. Für einen Tee aus getrockneten Koriandersamen wird aber eine maximale Tagesdosis von drei Gramm empfohlen.
Koriander erweist sich als starker Kämpfer gegen Keime, was gerade in Zeiten zunehmender Antibiotikaresistenzen besonders wertvoll ist. Das ätherische Öl der Koriandersamen verströmt einen wohltuenden Duft, der herrlich entspannend wirkt. Koriander hat noch viele weitere Vorzüge, so dass es sich lohnt, sowohl frisches Korianderkraut als auch Koriandersamen in den Speiseplan aufzunehmen. Ein kleines Kraut mit grossem Nutzen für die Gesundheit!

Welche Vorteile des Korianders schätzen Sie heute bereits?

antioxidative Wirkung
entzündungshemmende Eigenschaften
verdauungsfördernde Effekte
Senkung des Cholesterinspiegels
Unterstützung des Immunsystems
mehrere
andere
ich weiss nicht
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editorial.facts

  • In Indien, China und Ägypten verwendet man Koriander seit Tausenden von Jahren nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel. Selbst der berühmte Arzt Hippokrates von Kos hat Koriander als Heilpflanze empfohlen.
  • Wissenschaftler haben entdeckt, dass unsere Gene beeinflussen, ob wir Koriander mögen oder nicht. Es gibt einen speziellen Geruchsrezeptor (OR6A2), der die in Koriander enthaltenen Aldehyde als seifig identifiziert. Man kann aber lernen, Koriander zu mögen. Im Nahen Osten und in Südostasien schätzen sogar 95% der Menschen die feinen Blätter von Koriander.
  • Forscher haben in einer Studie im American Journal of Clinical Nutrition herausgefunden, dass Koriander die Entstehung von heterozyklischen Aminen (HCA) im Fleisch während des Kochens reduzieren kann. Ein hoher Konsum von Lebensmitteln mit HCA wird mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht.